StartBewaffnungR9X - Neue Hellfire Variante minimiert Kollateralrisiko

R9X – Neue Hellfire Variante minimiert Kollateralrisiko

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Das US-Verteidigungsministerium und die CIA haben gemeinschaftlich eine neue Variante der flugzeuggestützten AGM-114R Hellfire-Rakete entworfen. Die als R9X bezeichnete Waffe ist primär für den Einsatz gegen sogenannte Hochwertziele – sprich Terroristenführer, Bombenbauer und ähnliche Personen – vorgesehen. Der Gefechtskopf führt keinen Sprengstoff, um die Gefährdung von Nichtkombattanten – etwa Familienangehörige des Ziels – zu minimieren. Die Zeitung „Wall Street Journal“ berichtete am 9. Mai, dass die R9X seit 2017 gegen Terroristen im Jemen und in Syrien eingesetzt wird. Die Hellfire-Rakete kann durch von bemannten wie unbemannten Luftfahrzeugen abgefeuert werden.

Rein kinetisch wirkende Waffen sind grundsätzlich nichts Neues, doch weist die R9X eine Besonderheit auf: Sechs schwertähnliche Klingen werden intern im Rumpf der Rakete geführt. Details des Entwurfs sind vertraulich. Im „Wall Street Journal“ war zu lesen, dass die Klingen ringförmig innerhalb des mittschiffs gelegenen Gefechtskopfträgers angeordnet sind. Unmittelbar vor dem Einschlag werden die Klingen ausgefahren. Diese Konfiguration eignet sich besonders für die Bekämpfung von Zielen, die sich auf engstem Raum – etwa in einem kleineren Zimmer oder in einem Fahrzeug – befinden. Nach Erkenntnissen der Zeitung wurde die Entwicklung der R9X Variante 2010 eingeleitet. Ursprünglich ging es um die Schaffung einer kinetischen Option für die Tötung von Osama bin Laden. Das Programm wurde nach dem Tod bin Ladens fortgesetzt. Neben der reduzierten Gefahr der Kollateralopfer bietet die Waffe einen weiteren Vorteil: Die Identifizierung getöteter Personen, ob durch Fotografie oder durch DNA-Proben, ist wesentlich leichter als nach dem Einsatz einer Explosivwaffe.

Sidney E. Dean

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