StartMobilitätWeitere Schritte beim Beschaffungsprogram Schwerer Transporthubschrauber

Weitere Schritte beim Beschaffungsprogram Schwerer Transporthubschrauber

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Lockheed Martin und Boeing haben mitgeteilt, dass sie ihre Anträge zur Teilnahme am Beschaffungsprogram Schwerer Transporthubschrauber abgegeben haben. Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) hatte am 28. Februar 2019 die „Beschaffung STH-Flotte nebst logistischer Betreuung“ ausgeschrieben, und den 27. Mai 2019 als Abgabefrist für den Teilnahmeantrag festgelegt.

Erwartungsgemäß haben sich Sikorsky, die Hubschrauber-Division von Lockheed Martin, mit der CH-53K und Boeing mit der H-47 Chinook beworben, wie die Unternehmen in einer Pressemitteilung (Sikorsky) bzw. per Twitter (Boeing) bekannt gegeben haben. Die Bundeswehr will – je nach Leistungsfähigkeit der Flugzeugmuster – zwischen 44 und 60 schwere Transporthubschrauber beschaffen.

Als nächsten Schritt wird das BAAINBw die Eignung der Bewerber feststellen sowie die Bewerber offiziell auswählen und bis zum 26. Juni 2019 die Aufforderung zur Angebotsabgabe absenden. Nach Eingang der Angebote folgt die schwierige Phase der Auswertung und Bewertung der Angebote sowie am Ende die Auswahl des möglichen Auftragnehmers, mit dem ein Vertrag ausgehandelt werden muss.

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In der Planung ist vorgesehen, dass 2021 (Korrektur*) der Vertrag für die Beschaffung und die Unterstützung des Betriebs abgeschlossen wird. Wenn das gelingt, soll der erste schwere Transporthubschrauber 2024 – drei Jahre nach Vertragsschluss – ausgeliefert werden. Erste taktische Einsätze sollen in einer Anfangsbefähigung ab 2027 möglich sein. Die gesamte Lieferung der Flotte soll binnen elf Jahren – also bis 2032 – abgeschlossen werden. Als gesamte Laufzeit des Vertrages hat das BAAINBw einen Zeitraum von 504 Monaten (42 Jahre) angegeben.

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Die beiden Bewerber haben begonnen, Teams für die Unterstützung im Betrieb – Ausbildung und Logistik – aufzubauen. Die Industrieteams werden ihren Standort in Deutschland haben, um die Unterstützungsleistungen möglichst nahe bei der Truppe zu erbringen. Boeing wird sein Team aus der deutschen Niederlassung führen und Lockheed Martin hat mit Rheinmetall Vereinbarungen für die Führung des Unterstützungsteams in Deutschland getroffen. Die Unterstützungsteams müssen spätestens mit Beginn der Auslieferung des ersten Hubschraubers ihre Arbeit aufnehmen.

Boeing produziert die H-47 seit 1963 in immer wieder modernisierten Versionen. Zurzeit sind nach Angaben von Boeing über 950 Maschinen bei 20 Kunden, darunter acht NATO-Staaten, in Betrieb.

Die CH-53K von Sikorsky ist ein neu konstruiertes Flugzeug, dessen Serienproduktion gerade anläuft. Die ersten Hubschrauber sind ausgeliefert. Produktionsaufträge über insgesamt 18 Maschinen liegen vor. Der Auftrag zur Serienproduktion (Full Rate Production, FRP) aller 200 geforderten Schwerlasthubschrauber wird bis Ende 2019 erwartet.

Gerhard Heiming

Korrektur: Aktualisierten Erkenntnissen nach, hat der verspätete Start des Teilnahmewettbewerbs eine zusätzliche Verzögerung aller geplanten Zeitpunkte um ein Jahr zur Folge. Die ursprünglichen Jahresangaben wurden daher um ein Jahr nach hinten korrigiert.