StartMobilität92 gepanzerte 6x6 Mehrzweckfahrzeuge Griffon planmäßig ausgeliefert

92 gepanzerte 6×6 Mehrzweckfahrzeuge Griffon planmäßig ausgeliefert

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Mit dem am 24. Dezember 2019 herausgegebenen „Inspection Report“ hat die französische Beschaffungsbehörde DGA das 92. gepanzerte 6×6 Mehrzweckfahrzeug Griffon (Véhicule Blindé Multi Rôles, VBMR) abgenommen. Damit hat das EBMR-Konsortium (Engin Blindé Multi Rôles), bestehend aus Nexter, Arquus und Thales, die für 2019 vereinbarte Quote ausgeliefert.

Im Juli 2019 war der erste Griffon den Streitkräften übergeben und bei der Parade zum Nationalfeiertag der Öffentlichkeit präsentiert. Der Gesamtbedarf liegt bei 1.872 Fahrzeugen, von denen die Produktion von 936 Fahrzeugen bis 2025 in Auftrag gegeben ist. Das Konsortium ist auch mit Wartung und logistischer Unterstützung der Griffon beauftragt.

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Fertig zum Abtransport zum Kunden: Griffon in sandfarbener Lackierung (terre de la France), der zukünftigen Grundfarbe aller Gefechtsfahrzeuge, auf die der jeweilige Tarnanstrich aufgebracht wird. (Foto: Nexter)

Belgien hat im Rahmen einer umfassenden Rüstungszusammenarbeit 382 Griffon bestellt, die im Zeitraum 2025 bis 2030 geliefert werden sollen.

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Nexter vertritt das als Groupement Momentané d’Entreprises (GME) gegründete Konsortium und ist verantwortlich für die Entwicklung und Produktion der Fahrzeugstruktur, einschließlich der gepanzerten Wanne, der ABC-Abwehr und dem ballistischen Schutz sowie der Innenausstattung. Die mechanisch geschweißte Struktur der Aluminiumgehäuse bietet dank hochpräziser Bearbeitung und robotergestützter Schweißverfahren die besten Schutzleistungen. Außerdem ist Nexter für die Montage der Fahrzeuge und die Integration im Industriegebiet von Roanne verantwortlich. Alle von Partnern und Auftragnehmern gelieferten Ausrüstungen und Subsysteme werden in dieser Einrichtung integriert.

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Griffon auf Testfahrt in schwerem Gelände (Foto: Arquus)

Arquus entwickelt und produziert den kompletten Antriebsstrang des Griffon, einschließlich aller Teile und Organe, die die Mobilität des Fahrzeugs gewährleisten. Dieser Antriebsstrang definiert die Mobilitätsstandards von gepanzerten Truppentransportfahrzeugen neu und verleiht dem Griffon die Geländegängigkeit der neuen Generation. Das Griffon ist somit in der Lage, alle anderen Fahrzeuge des SCORPION-Programms unter allen Bedingungen zu begleiten. Arquus entwickelt und produziert auch die ferngesteuerten Selbstverteidigungssysteme des Griffon, die auch die anderen Fahrzeuge des SCORPION-Programms ausstatten. Diese ferngesteuerten Waffensysteme profitieren von den modernsten Technologien: Full-HD-Video, taktische Lagedarstellung in erweiterter Realität, erweiterte Konnektivität mit der Vetronik, die den RCWS in den Mittelpunkt des gemeinschaftlichen Kampfes stellen.

Thales bringt alle Technologien an Bord der Fahrzeuge, die die Nutzung von Daten und Informationen für den kooperativen Einsatz der Plattformen ermöglichen. Dazu gehört auch die Vetronik an Bord, die auf Computern basiert und alle Navigations-, Schutz-, Beobachtungs- und Kommunikationsdienste miteinander verbindet. Die On-Board-Vetronik ermöglicht die Verwaltung und Zusammenführung aller Daten im Fahrzeug. Die Funksoftware CONTACT stellt die Vernetzung der Einsatzkräfte durch Echtzeit-Kommunikationsfähigkeit sicher.

Der 6×6 Griffon ist ein gepanzertes Mehrzweckfahrzeug in der 25-Tonnen-Klasse. Ein 298 kW Dieselmotor beschleunigt das Fahrzeug auf bis zu 110 km/h. Das Fahrzeug bietet Platz für Fahrer und Richtschützen und bis zu acht Soldaten. Zum Selbstschutz ist der Griffon mit einer fernbedienbaren Waffenstation ausgestattet, die mit leichtem oder schwerem Maschinengewehr oder einer 40 mm Granatmaschinenwaffe bestückt werden kann. Optional kann das Panzerabwehrlenkflugkörpersystemsystem MMP adaptiert werden.

Bisher ist das Fahrzeug in den Varianten für Personentransport, Führung, Verwundetentransport und Artilleriebeobachtung bestellt. Möglicherweise wird später eine leichtere 4×4 Version folgen, die vor allem als Aufklärungsfahrzeug dienen soll.

Gerhard Heiming