StartBewaffnungU.S. Army erhält neues Zielfernrohr mit eigenem Absehen

U.S. Army erhält neues Zielfernrohr mit eigenem Absehen

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Die U.S. Army beginnt in naher Zukunft mit der Einführung der Zielfernrohre des Typs Mark 5HD von Leupold im Rahmen des „U.S. Army’s Precision Sniper Rifle (PSR) Program“. Die Besonderheit liegt darin, dass das Absehen von Heer der Vereinigten Staaten selbst entwickelt und patentiert wurde.

Auf den ersten Blick erinnert das als Mil-Grid Reticle bezeichnete Absehen stark an die Funktionsweise des Horus TReMoR 3, wie es bereits bei USSOCOM, den Navy SEALs und dem Scout Snipern des Marine Corps zum Einsatz kommt. Auch die Bundeswehr verwendet solch ein Absehen bei dem Steiner Zielfernrohr M5Xi 5-25×56 mm auf dem G29. Im Gegensatz zu einem klassischen MIL-Absehen ist hier ein zusätzliches Punktefeld im unteren Bereich eingefügt. Ziel eines solchen Absehen ist es eine schnelle Haltepunktkorrektur ohne Nutzung der Absehenschnellverstellung des Zielfernrohres durchführen zu können.

U.S. Army Mil Grid Reticle Precision Sniper Rifle
Ziel ist die Verwendung des Absehens in der Breite. So ist das Mil-Grid Reticle neben dem PSR auch für das Semi-Automatic Sniper System (SASS) Programm vorgesehen. (Graphik: U.S. Army)

Klar werden die Vorteile beim Zielwechsel auf unterschiedliche Entfernungen und gleichbleibendem oder wechselndem Wind. Der Haltepunktwechsel erfolgt ohne, dass Berechnungen angestellt werden müssen. Im Vorfeld ist eine Anpassung an die jeweilige Munition beziehungsweise die Ermittlung des Geschossabfalls über die Flugbahn, sowie der Winddrift notwendig. Sind die Daten erst einmal errechnet bzw. erschossen, kann über die Punkte im Absehen die Winddrift korrigiert werden. Die Striche wiederum haben die gleiche Funktion wie in einem klassischen Mil-Absehen. Durch Rundung der Werte auf gerade Zahlen kann eine einfache Belegung der jeweiligen Punkte ermittelt werden, die Entfernungsunabhängig bei jeder Haltepunktverschiebung in der Höhe immer auf dem gleichen Punkteabstand liegen wird. Dies gilt auch bei einem Wechsel der Umweltbedingungen, da die Felder naturgemäß nicht nur eine Korrektur in der Höhe, sondern auch seitlich ermöglichen. Sollte sich der Wind ändern, so kann durch eine horizontale Verschiebung eine Anpassung vorgenommen werden. Das von der U.S. Army entwickelte Absehen setzt auf ein Gitterfeld um eine vergleichbare Funktion abzubilden.

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Motivation für das Programm war dem Vernehmen nach einerseits die Vermeidung von Kosten durch Lizenzgebühren bereits vorhandener kommerzieller Produkte und andererseits die Möglichkeit der Weiterentwicklung und Anpassung an neue Bedürfnisse und einzuführende Systeme. Ziel ist die Verwendung des Absehens in der Breite. So ist das Mil-Grid Reticle neben dem PSR auch für das Semi-Automatic Sniper System (SASS) Programm vorgesehen.

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Durch eine Adaption für Spektive ist zudem die lückenlose Zusammenarbeit mit dem Spotter möglich. Bei der Schussbeobachtung und daraus resultierenden Haltepunktkorrektur sprechen beide Mitglieder des Teams so die „gleiche Sprache“. Das für die Entwicklung verantwortliche U.S. Army Combat Capabilities Development Command erhofft sich daher vom Mil-Grid Reticle Absehen eine plattformübergreifende Vereinheitlichung und daraus resultierende Effizienzsteigerung in der Ausbildung bzw. geringere Reibungsverluste bei der Umstellung auf andere Gewehre.

Kristóf Nagy