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Nigeria beschafft leichte Angriffshubschrauber

Kristóf Nagy

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Die Streitkräfte Nigerias haben die Beschaffung von zwölf leichten Angriffs- und Aufklärungshubschrauber des Typs MD 530F Cayuse Warrior Plus eingeleitet. Dies gab der Hersteller MD Helicopters am 7.März in einer Mitteilung bekannt. Die nigerianischen Streitkräfte planen die Drehflügler neben der Überwachung von Räumen auch zur Konvoi-Begleitung und Aufstandsbekämpfung einzusetzen.

MD Helicopters ist ein Hersteller von Hubschraubern mit wechselvoller Geschichte. Ansässig im US-Bundesstaat Arizona begann das Unternehmen bereits 1963 mit der Fertigung des ersten Hubschraubers der MD-500 Serie, auf dem auch die berühmte Boeing MH-6M Little Bird basiert, welche sich in unterschiedlichen Varianten seit Jahrzehnten im Einsatz der US-Spezialkräfte befindet. Über die Jahre entwickelte sich der agile und universell Drehflügler zu einem Bestseller, sowohl im militärischen als auch zivilen Bereich.

Die von Nigeria bestellte Version MD 530F Cayuse Warrior Plus stellt die letzte Entwicklungsstufe dar und verfügt über eine verbesserte Avionic, ein erweitertes Bewaffnungspaket und konstruktive Maßnahmen zur Steigerung der Überlebensfähigkeit, wie z.B. einer verbesserten Panzerung. Der Hubschrauber mit einer zweiköpfigen Besatzung kann bis zu drei weitere Personen befördern. Laut Herstellerangaben liegt die Höchstgeschwindigkeit des mit einem 650 PS Allison 250-C30 Antrieb versehenen Luftfahrzeugs bei 282 km/h. Bei einer Marschgeschwindigkeit von 200 km/h soll eine Reichweite von 450 km möglich sein. MD Helicopters gibt die Dienstgipfelhöhe mit 5.700 m an. Hierdurch verfügt die MD 530F Cayuse Warrior Plus über genug Leistungsreserven, um auch im nigerianischen Gebirgsland an der Grenze zu Kamerun sicher operieren zu können.

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Der Vertrag, dessen Auftragswert nicht kommuniziert wurde, beinhaltet neben dem Hubschrauber auch ein Ersatzteil- und Unterstützungspaket. Letzteres besteht aus der aktiven Beteiligung von MD Helicopters an der Ausbildung von Piloten und Technikern, sowie dem Aufbau der dazugehörigen Infrastruktur in Nigeria. Hierzu gehört auch die Lieferung eines Simulators.

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Die nigerianischen Streitkräfte verfügen über eine überaus diverse Hubschrauberflotte von unterschiedlichsten Herstellern, was unter anderem logistische Probleme aufwirft. In der Angriffsrolle stehen neben der Mi-24 zukünftig auch T129 Hubschrauber aus türkischer Fertigung zur Verfügung, von denen das westafrikanische Land sechs Stück bestellt hat. Die Lieferung soll kurz bevorstehen. Zudem genehmigte die US-Regierung im April 2022 den Verkauf von zwölf Bell AH-1Z, dessen Auslieferung noch nicht begonnen hat.

Kristóf Nagy