Laut einer NATO-Umfrage, die vor ein paar Jahren durchgeführt wurde, ist das militärische Schuhwerk der zweitwichtigste Ausrüstungsgegenstand des Soldaten – nach der Waffe. Dies gilt für die Infanterie und die Kampfunterstützer sicherlich noch mehr als für andere Truppengattungen.
Der menschliche Fuß ist ein Meisterstück der Evolution und ermöglicht uns den aufrechten Gang. Warum tragen wir dann heute Schuhe, warum nutzt das Militär Kampfstiefel, welche Modelle sind in der deutschen Geschichte im Einsatz gewesen und welche Modelle werden heute in der Bundeswehr genutzt?
Schuhwerk in der Vorgeschichte
Den überwiegenden Teil ihrer Existenz von rund 2,5 Millionen Jahren verbrachte die Menschheit bisher barfuß. Vermutlich begannen zuerst prämoderne Menschen infolge der kognitiven Revolution vor etwa 70.000 Jahren, Kleidung und damit einen Sohlenschutz herzustellen.
Paradoxerweise begannen Menschen mit der Sesshaftwerdung am Ende der letzten Kaltzeit vor circa 11.000 Jahren, die potenziell weniger tägliche Distanzüberwindungen erforderte (aber immer noch enorm war im Vergleich zu heute), sich Produkte anzulegen, die man regelmäßig an- und ausziehen konnte und damit dem heutigen Verständnis eines Schuhs nahe kommt.
Heute vermutet man, dass die Entwicklung des Schuhs, wie viele andere Gegenstände unseres täglichen Lebens, im Wesentlichen durch Krieg und Militär entwickelt und beeinflusst worden ist. In der klassischen Vorstellung von Jägern und Sammlern waren es vermutlich die Jäger, die einen Bein- und Fußschutz brauchten, um über unwegsames Gelände zu jagen und Jagdverletzungen zu vermeiden.
Ein Beispiel ist die Eismumie Ötzi. Er starb vor rund 5.300 Jahren und nutzte Hirschlederschuhe mit einer Bärenledersohle, einem Innenschuh aus Bast, einer Polsterschicht aus Pflanzenfasern und gebunden mit Lederschnüren. Damit war er vor der Witterung gut geschützt. Auf Eis oder im Tiefschnee hatte er aber womöglich ohne selbstgebaute Schneetrittlinge seine Mühen.

In der parallel stattfindenden Sesshaftwerdung war es die Herausbildung von Gesellschaften mit arbeitsteiligen Berufen, die die Klasse der Berufskrieger hervorbrachte, also elitären Menschen, die ihr Dasein dem militärischen Kampf widmeten. Hier waren es die Kampfverletzungen und langen Märsche mit schwerer Ausrüstung, die ein gutes Schuhwerk erforderten. Es wurden Schutzausrüstungen aus Holz, Tierprodukten und Metallen ständig weiterentwickelt.

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