StartMobilitätLogistik-Unterstützungsfahrzeuge: Neuordnung des Marktes

Logistik-Unterstützungsfahrzeuge: Neuordnung des Marktes

Andrè Forkert

Auf dem Markt der militärischen Logistik-Fahrzeuge und Umschlaggeräte sind im europäischen Teil der NATO die Hersteller Manitou Group aus Frankreich, J.C. Bamford Excavators Limited (JCB) aus Großbritannien und Merlo S.p.A. aus Italien tonangebend. Die US-amerikanischen Streitkräfte sind teilweise mit Teleskopladern von JLG, einer Marke von Oshkosh ausgestattet. Daneben spielt der Crayler von Palfinger aus Österreich für die Luftlandelogistik eine wichtige Rolle.

Vergleich traditioneller Teleskoplader und elevierbare Lösung von Fendt.
Vergleich traditioneller Teleskoplader und elevierbare Lösung von Fendt. (Grafik: Fendt)

Neu auf den Markt drängen Liebherr und Fendt, interpretiert man die die Auftritte beider Unternehmen auf dem NATO Center of Excellence Military Engineering Industry Day 2024 an der Pionierschule der Bundeswehr in diese Richtung. Beide Hersteller zeigten Teleskopstapler mit hohem Aufmerksamkeitspotential. Liebherr zeigte gemeinsam mit dem österreichischen Kunststoffspezialisten Hintsteiner Defence GmbH den T32 mit modularem Schutz, während Fendt den Cargo T 955 mit elevierbarer Kabine präsentierte.

Der Ansatz von Liebherr ist bereits aus der Anfangszeit der geschützten Lkw-Kabinen bekannt. Die Idee war, dass nur bei Bedarf, also in den Einsatzgebieten die Schutzmodule eingerüstet werden, im heimischen und täglichen Dienstbetrieb sollten die Lkw dann ungeschützt genutzt werden. So kann der Verschleiß und der Verbrauch minimiert werden. Die Realität, so gilt es im Nachhinein festzustellen, war dass einmal eingerüstet, die Schutzmodule nur in den seltensten Fällen wieder ausgebaut worden sind.

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Während bei Lkw der Schutz so gut wie keine Einschränkung auf die Bedienbarkeit des Fahrzeuges hat, sind die Einschränkungen durch den Schutz bei Umschlaggeräten und Baumaschinen nicht von der Hand zu weisen. In vielen Fällen schränkt der Schutz die Übersicht für den Bediener deutlich ein, erhöht die Unfallgefahr sowie den Schwerpunkt der Maschine und reduziert deren Leistungsfähigkeit.

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Die Teleskoplader der Fendt-Serie Cargo T eliminieren mit der elevierbaren Kabine die konzeptionelle Schwachstelle der Teleskoplader, nämlich die eingeschränkte Sicht für den Bediener. Fendt, geprägt durch die Forderungen und Erfahrungen aus der Landwirtschaft setzt auf ein ungewöhnlich breites Einsatzspektrum und verweist auf die Eignung als Radlader für Erdarbeiten.

Eingeschränkte Sicht beim Beladen.
Eingeschränkte Sicht beim Beladen. (Foto: Bundeswehr)

Der technische Hintergrund ist die sogenannte Z-Kinematik am mittig zentrierten Teleskoparm, welche eine ungewöhnlich hohe Brechkraft und Robustheit ermöglicht und so die Vorteile der konventionellen Teleskoplader mit einem Radlader kombiniert. Die Liftkabine sorgt zudem für eine einzigartige Kabinenfederung, welche in einem deutlich erhöhten Komfort mündet. Dies wiederum erhöht dessen Durchhaltefähigkeit. Auf Wunsch ist eine geschützte Kabine erhältlich.