General Dynamics Land Systems (GDLS) hat auf der diesjährigen AUSA die elektronische Architektur der nächsten Generation (Next Generation Electronic Architecture, NGEA) unter dem Namen Katalyst vorgestellt. Die NGEA war als Demonstrator in ein schweres unbemanntes Gefechtsfahrzeug integriert.
Die zunehmende Ausstattung mit elektronischen und elektrischen Geräten für Aufklärung, Kommunikation, Feuerleitung, Waffenanlagen und elektronischen Kampf stellt immer wieder neue und höhere Anforderungen an das Management von Daten- und Energieströmen in Gefechtsfahrzeugen. Die NATO hat mit der NATO Generic Vehicle Architecture (NGVA) dafür einen Standard gesetzt. Die Katalyst Next Generation Electronic Architecture basiert auf dem gleichen modularen, offenen Systemansatz (Modular Open Systems Approach, MOSA) und soll die NATO-Standards erfüllen, wie GDLS auf Nachfrage bestätigte.
Die Katalyst-Architektur biete skalierbare und modulare Hardware und Software für die nächste Generation von Fähigkeiten auf allen zukünftigen Plattformen, so GDLS und könne als Basis für kontinuierliche Modernisierung dienen, um Leistung, Größe, Gewicht, Energie und Kosten (Size, Weight and Power, Cost, SWaP-C) zu optimieren.
Das Konzept von Katalyst erläuterte GDLS in Analogie zum Handy. Katalyst stelle die elektronischen Komponenten und das Betriebssystem bereit, auf dessen Grundlage mit nahezu unbegrenzter Kapazität jederzeit neue Anwendungen für zukünftige Fähigkeiten implementiert werden können. Die Hardware umfasse Sensoren, Computerprozessoren, Standard-E/A-Schnittstellen, Ethernet- und CAN-Bus-Datenaustausch sowie die Anzeige für die Besatzung. Katalyst sei auch in der Lage, andere Fahrzeug-Subsysteme zu integrieren, wie z. B. aktiven Schutz oder Abwehr von UAS. Damit werden Multi-Domain-Operationen auf allen zukünftigen und dauerhaften Systemen möglich.
Für die AUSA hat GDLS einen Technologiedemonstrator mit Katalyst-Architektur präsentiert, an dem sich der Fähigkeitsgewinn in allen Kategorien ablesen lässt. Nach Angaben von GDLS werden die Mobilität (Hindernisvermeidung, Pfadplanung), Wirksamkeit (Objektdetektion, Objektidentifikation/-erkennung, automatische Zielpriorisierung) und Überlebensfähigkeit/Aufklärung (360-Grad-Situationsbewusstsein, durchsichtige Panzerung, Geländeanalyse) erheblich verbessert.
Katalyst wurde mit Blick auf das OMFV-Programm entwickelt, mit dem die U.S. Army den Schützenpanzer Bradley ersetzen will. General Dynamics Land Systems ist für Phase II des OMFV-Programms ausgewählt und arbeitet mit der U.S. Army zusammen, um die allgemeinen Systemanforderungen zu entwickeln. In der nächsten Phase des Programms, die im Jahr 2022 beginnt, will das Unternehmen einen Prototypen für das OMFV-Programm bauen.
Darüber hinaus ist Katalyst für alle Gefechtsfahrzeugprogramme geeignet. Elemente von Katalyst NGEA seien bereits in mehrere Prototypen von Fahrzeugen der U.S. Army und des U.S. Marine Corps integriert, teilte GDLS mit. Die gesamte Palette der Katalyst NGEA-Fähigkeiten stehe bereit und werde in die künftigen Prototypen eingebaut.