Nach vier Monaten sind die Wintererprobungen mit zwei Prototypen für das Cold Weather All-Terrain Vehicle (CATV) der U.S. Army in den kalten Weiten Alaskas erfolgreich abgeschlossen, wie die U.S. Army mitgeteilt hat. Die Prototypen von BAE Systems und Oshkosh/St Engineering hätten sich beide als geeignet erwiesen.
Die U.S. Army sucht einen Nachfolger für das Small Unit Support Vehicle (SUSV), das unter dem Namen BV206 seit 1980er Jahren im Einsatz ist. S&T hat über den Programmstart berichtet.
Die Fahrzeuge sollen bei extrem niedrigen Temperaturen (bis -50°C) in tiefem Schnee für Logistik-, Patrouillen-, Sanitäts- und Führungsaufgaben eingesetzt werden. Sie sind für die Landesverteidigung, die Unterstützung ziviler Behörden und für den Such- und Rettungsdienst vorgesehen.
BAE Systems hatte für die Erprobung einen BVS10 Beowulf und Oshkosh/ST Engineering einen Bronco 3 geliefert. Beide Fahrzeuge sind schwimmfähig und verfügen über einen Vorder- und einen Hinterwagen mit je zwei angetrieben Ketten, die über ein Knickgelenk verbunden und gelenkt werden.
Noch im Laufe dieses Jahres will die U.S. Army einen Beschaffungsauftrag erteilen. Soweit bekannt, plant die U.S. Army, in fünf Jahren 110 Fahrzeuge zu beschaffen. Das Volumen für die ersten zehn CATV wird auf etwa 16,5 Millionen US Dollar (14,8 Millionen Euro) geschätzt.
Unter demselben Kürzel CATV haben in Europa Deutschland, Großbritannien, die Niederlande und Schweden ein gemeinsames Programm zur Beschaffung eines Collaborative All-Terrain Vehicle mit ähnlichen Anforderungen wie die U.S. Army gestartet. Der Bedarf für die Bundeswehr liegt bei 140 Fahrzeugen mit einem geschätzten Finanzbedarf in der Größenordnung von 276 Millionen Euro. Nach unbestätigten Informationen ist geplant, nach Freigabe der Haushaltsmittel über eine 25-Mio-Euro-Vorlage im zweiten Halbjahr 2022 einen Beschaffungsvertrag abzuschließen.