2018 fiel der Startschuss für ein besonderes Beschaffungsprojekt der Bundeswehr: Unbemannte Systeme für Aufklärungs-, Beobachtungs- und Erkundungsmaßnahmen im Marineumfeld.
Bei dem unbemannten System handelt es sich um das kleine und sehr leichte Aufklärungsfahrzeug FirstLook von FLIR UGS (früher iRobot Defense & Security bzw. Endeavor Robotics), welches über die ELP GmbH European Logistic Partners in Deutschland vertrieben und betreut wird. Das Fahrzeug besitzt ein gehärtetes Gehäuse mit einem umlaufenden Kettenfahrwerk und übersteht einen Fall aus ca. fünf Metern Höhe auf Beton ohne Beeinträchtigung der Funktionen. Dank seitlich angebrachter Flipper kann sich das System selbstständig aufrichten und Hindernisse mit einer max. Höhe von 178 mm überwinden.
Der FirstLook verfügt in seiner Standardausstattung über vier Kameras, die Anwendern eine 360°-Rundumsicht ermöglichen, und Infrarot-LEDs. Die mit den Kameras aufgenommenen Bilder sendet das Aufklärungsfahrzeug in Echtzeit an den Bediener. Speziell für die Bundeswehr hat die ELP GmbH bereits im Rahmen des Projektes RABE (Roboter zur Aufklärung, Beobachtung und Erkundung im Ortsbereich), ein Schwachlichtkamerasystem als Zubehör entwickelt und dieses in die Steuerung des FirstLook integriert. Die „RABE“-Version des FirstLook wurde für den Einsatz im Marineumfeld nun durch einen wasserdichten Transportrucksack von PD2 Technology GmbH ergänzt. Der Rucksack ist so entworfen, dass der FirstLook mit Bedieneinheit sowie mit sämtlichem Zubehör (Schwachlichtkamerasystem, kameragestützter Greifer und Verbringungsplatte) sicher verstaut werden kann. Die Steuereinheit des Fahrzeuges ist in einer Brusthalterung verpackt. Mehrere Rucksäcke können sogar über Haken und Schnallen verbunden werden und so als Rettungsfloß oder Trage für Verwundete zu Wasser dienen. Zudem ist der Rucksack mit dem LUIGI XT – Standardtauchjacket der Bundeswehr kompatibel.
André Forkert