StartBewaffnungErfolgreicher Test für französische 155 mm KATANA-Munition

Erfolgreicher Test für französische 155 mm KATANA-Munition

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Die 155-mm-Präzisionsmunition KATANA des französischen Rüstungskonzerns Nexter hat die ersten erfolgreichen Schussversuche absolviert. Dies teilte der Konzern gestern in einer Pressemitteilung mit. Die Testkampagne fand vom 7. bis 11. Dezember 2020 in Nordschweden auf dem Testgelände Vidsel statt. Dort konnte die intelligente Artilleriemunition nach Angaben des Unternehmens erfolgreich ihre Flugsteuerungsfähigkeit demonstrieren. Der Testerfolg markiert einen entscheidenden Meilenstein für das KATANA-Entwicklungsprogramm.

Durchgeführt wurden diese Testschüsse von einem 155-mm-CAESAR-Geschütz auf Lafette, das ebenfalls von Nexter hergestellt wird. Um die Manövrierfähigkeit der Munition zu überprüfen, kommt es vor allem auf die Funktionalität des Steuerungssystems an, dem Canard Actuation Systems (CAS). Alle Bewegungen des CAS wurden in Übereinstimmung mit den Simulationen ausgelöst. So konnte die Granate entlang einer Flugbahn abgefeuert werden, die die Schussweite im Vergleich zu einer rein ballistischen Flugbahn vergrößerte. Nexter Munitions bestätigt die Nutzbarkeit und Zuverlässigkeit dieses Systems zur Steuerung der Geschossflugbahn, auch unter den extremen physikalischen Bedingungen des 155-mm-Artilleriefeuers. Die nächste Testkampagne, die für 2021 geplant ist, wird die ersten koordinatengeführten und koordinatengesteuerten Abschüsse ermöglichen. Das Unternehmen geht davon aus die Munition 2023 marktreif zu haben.

Die französischen Streitkräfte haben Medienberichten zufolge 2016 im Irakeinsatz, im Kampf gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS), eine Fähigkeitslücke in der Präzisionsbewaffnung der eigenen Artillerie festgestellt. Um aufgeklärte IS-Artilleriestellungen und Mörser auf improvisierten „Selbstfahrlafetten“ schnell und präzise bekämpfen zu können, der IS hatte erhebliche Mengen an Geschützen und Munition der irakischen Streitkräfte erobert, musste auf Unterstützung der US-Streitkräfte zurückgegriffen werden. Offenbar hat sich Frankreich jedoch gegen eine schnelle Beschaffung marktverfügbarer Präzisionsmunition entschieden und den Weg einer Eigenentwicklung eingeschlagen.

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Die KATANA-Munition

Die KATANA-Munition (früher auch als 155 mm Menhir bezeichnet) ist eine 155-mm-Granate, die für den Verschuss aus allen gängigen 52-Kaliberlängen-Artilleriesystemen vorgesehen ist. Dank der intelligenten Steuerung soll die Reichweite auf bis zu 60 km erhöht und die Treffgenauigkeit deutlich gesteigert werden.

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Nexter begann mit dieser eigenfinanzierten Entwicklung im Jahre 2014. Das Konzept wurde erstmals auf der Eurosatory 2016 unter dem Namen Menhir vorgestellt. Ende 2020 wurden die ersten Testschüsse mit dem KATANA Mk 1 Geschoss absolviert.

Durch die Kombination von großer Reichweite, Genauigkeit basierend auf hybrider GNSS- (Global Navigation Satellite System) und Trägheitsnavigation (Inertial Measurement Unit – IMU) und hoher Endwirkung dank des spezifischen Gefechtskopfes soll KATANA die Bekämpfung von Prioritätszielen auf Koordinaten in komplexen Umgebungen ermöglichen. Um die Genauigkeit in der Endphase noch weiter zu verbessern, soll das Katana Mk 2-Geschoss zu einem späteren Zeitpunkt, dem Vernehmen nach ab 2028, zusätzlich mit einem semiaktiven Laser-Suchkopf (SAL) ausgestattet werden können. Nexter gibt die Circular-Error-Probability (CEP) mit 10 m bei maximaler Reichweite angegeben. Als maximale Reichweite sind 60 km vorgesehen. Die Nutzlast des Geschosses besteht aus 6 kg High‐Explosive Insensitive Munition (HE‐IM). Die Geschosslänge liegt bei unter einem Meter.

André Forkert