Das 82. Infanterieregiment der italienischen Armee hat jüngst im Beisein des Generalstabschefs, General Salvatore Farina, in Barletta die ersten zwölf geschützten Fahrzeuge des Typs LMV 2 NEC (Network Enabled Capability) in Betrieb genommen. Die bereits am 4. Januar erfolgte Auslieferung gehört zu einer 34 Fahrzeuge umfassenden Vorserie, welche bereits 2017 beauftragt wurde.
Das zur mechanisierte Infanteriebrigade Pinerolo, einem Großverband der italienischen Streitkräfte, gehörende Bataillon erhält als erster Verband das neue Fahrzeug, welches ab 2013 im Rahmen des „Forza NEC“-Digitalisierungsprogrammes entwickelt wurde. Insgesamt plant das italienische Heer die Beschaffung von 2000 Einheiten bis zum Jahr 2034. Dabei soll das Vorgängermodell LMV 1 (Light Multirole Vehicle-1) schrittweise abgelöst werden. Im Gegensatz zum Vorgänger zeichnet sich der Iveco LMV 2 durch eine um 40 Prozent gesteigerte Nutzlast aus. Diese liegt nun bei 1500 kg, was in einer Gesamtmasse von 8,1 Tonnen resultiert. Auch die Motorleistung wurde durch den Einbau eines Iveco F1D 4-Zylinder Turbodiesels von 195 auf 220 PS erhöht.
Um den Ansprüchen eines zunehmen digitalisierten Gefechtsfeldes gerecht zu werden, verfügt das Fahrzeug über eine robuste Stromversorgung, die zahlreiche Verbraucher versorgen kann, sowie über eine deutlich reduzierte elektronische Signatur. Dies begünstigt die störungsarme Nutzung (Electromagnetic Compatibility / EMC) als Trägerplattform für eine breite Palette von Fernmeldemitteln oder Effektoren für die elektronische Kampfführung. Die insgesamt fünf Personen aufnehmende Monocoque-Zelle ist zudem in Relation zum Vorgängermodell um 100 mm höher ausgeführt, um weitere Einbauten zu ermöglichen. Als Waffenanlage wird ein ferngelenkter Hitrole-Turm des italienischen Herstellers Leonardo verwendet. Dieser kann unterschiedliche Maschinengewehre vom Kaliber 7,62 mm x 51 bis 12,7 mm x 99 oder eine 40-mm-Granatmaschinenwaffe stabilisiert aufnehmen und verfügt zudem über eine Nachtsichtoptik und einen Laserentfernungsmesser.
Für das Jahr 2021 ist die Auslieferung von insgesamt 165 Fahrzeugen geplant. Für diese sind Mittel im Haushalt des Verteidigungsministeriums eingeplant. Weitere 650 sollen zudem verbindlich bestellt werden.