StartMobilitätItalien auf der Suche nach einem neuen Schützenpanzer

Italien auf der Suche nach einem neuen Schützenpanzer

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Das Consorzio IVECO-Oto Melara (CIO) mit OTO Melara, Fiat und Iveco hat einen digitalen Entwurf des für das italienische Schützenpanzerprogramm Armored Infantry Combat System (AICS) vorgesehenen Schützenpanzers als 3D-Bild gezeigt. In einem Interview mit der Rivista Italiana Difesa hat Claudio Catalano, CEO von Iveco Defense Vehicles, mitgeteilt, dass für das AICS rund sechs Milliarden Euro für 679 Fahrzeuge benötigt werden, von denen für den Zeitraum bis 2035 bereits 2,1 Milliarden Euro bereitgestellt seien.

Im Rahmen eines Modernisierungsprogramms will Italien seine Kampffahrzeuge auf die Anforderungen des modernen Gefechtsfelds ausrichten und nach dem Stand der Technik ausrüsten. Mit der Beschaffung gepanzerter Radfahrzeuge wie Centauro II, Freccia und des Light Multirole Vehicle 2 (LMV 2) sind erste Programme bereits gestartet.

Für den Schützenpanzer Dardo und den Kampfpanzer Ariete, deren Entwürfe aus den 1980er Jahren stammen, werden Lösungen gesucht, wie die benötigten Fähigkeiten erweitert bzw. weiterhin bereitgestellt werden können.

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Eile tut Not, daher haben bereits Gespräche auf höchster Ebene stattgefunden, in denen zeitnah Lösungen gesucht wurden. Der italienische Verteidigungsminister Lorenzo Guerini hatte sich im April 2021 im deutschen Verteidigungsministerium und bei Rheinmetall über Möglichkeiten der Zusammenarbeit informiert. Dabei wurde der Schützenpanzer Lynx KF41 als eine Lösung diskutiert, S&T berichtete.

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Der Lynx ist von Rheinmetall modular so konzipiert, dass Kunden Komponenten aus nationaler Produktion einfach integrieren können. Damit ließe sich die Forderung Italiens, ca. 70 Prozent der Wertschöpfung im eigenen Land zu erwirtschaften, realisieren. Der Lynx könnte auch Eingang in das PESCO-Projekt zur Entwicklung eines Kampffahrzeugs mit Beteilung Griechenland und der Slowakei unter Federführung Italiens finden, zumal sich die Slowakei den Lynx im Rahmen einer Marktsichtung hat vorführen lassen.

Gerhard Heiming