Wenn es um das Überleben auf dem Gefechtsfeld geht, stehen Streitkräfte seit Jahrtausenden vor der gleichen Frage: Wieviel Panzerschutz ist minimal notwendig, um Soldatinnen und Soldaten eine adäquate Schutzfunktion vor den Folgen feindlicher Waffeneinwirkung bieten zu können, und wieviel ballistischer Schutz ist maximal sinnvoll, um die Soldatinnen und Soldaten nicht an der Ausführung einsatztaktisch notwendiger körperlicher Bewegungen – in Quantität und Qualität – zu behindern. Denn trotz des technologischen Fortschritts, der zu immer leichter werdender Schutzausrüstung – diese besteht in der Regel aus Schutzweste, Gefechtshelm, Schutzbrille sowie weiteren Komponenten der Einsatzbekleidung – beiträgt, bedeutet mehr Schutz fast immer mehr Gewicht. Dies wiederum führt zu höherer körperlicher Belastung der Truppe und somit zu einer eingeschränkten Ausdauer, Wendigkeit und Agilität. Es besteht daher ein ständiges Spannungsfeld zwischen Schutzniveau und Mobilität, da die Erhöhung eines dieser Faktoren automatisch die Reduktion des anderen Faktors mit sich führt. Mit der stetigen Entwicklung von Waffensystemen musste auch die Frage nach dem optimalen Schutzniveau über die Epochen hinweg immer wieder neu bewertet werden. Mit der Refokussierung auf die Landes- und Bündnisverteidigung stehen moderne Streitkräfte wieder vor der Frage, ob die derzeitig vertretene Schutzphilosophie noch aktuell ist.
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