Am 24. Februar 2022 startete Russland seinen Angriffskrieg auf die benachbarte Ukraine, angeblich um das Land zu „entnazifizieren“ und die Bevölkerung zu „befreien“. Die russischen Streitkräfte rückten rasch vor, wobei sie bereits am ersten Tag der Invasion die ukrainischen Verteidiger am Flughafen Hostomel nordwestlich von Kiew angriffen und den Flughafen auch vorübergehend einnahmen. US-Geheimdienstquellen schätzten zu diesem Zeitpunkt, dass Kiew innerhalb von 96 Stunden unter russischer Kontrolle sein könnte.
Dies erwies sich jedoch als falsch. Bereits einige Tage später waren die Versuche der russischen Streitkräfte gescheitert, Kiew einzukreisen. Die ukrainischen Verteidigungslinien hielten stand und auf russischer Seite wurden erhebliche Probleme bei der logistischen Unterstützung sowie bei der Koordinierung, Führung und Kontrolle deutlich. Seitdem haben die Ukrainer die russischen Streitkräfte an mehreren Stellen zurückgedrängt, wobei sich die russische Armee derzeit (Anfang Mai 2022) offenbar auf die Sicherung des südöstlichen Teils der Ukraine konzentriert, einschließlich der abtrünnigen Regionen Donezk und Lugansk. Weiterhin scheint man sich auf die Eroberung des südlichen Teils der Ukraine zu fokussieren, um einen Landkorridor entlang der Schwarzmeerküste nach Transnistrien zu schaffen.
Oberflächliche Medienberichte können den falschen Eindruck erwecken, dass die Militärhilfe für die Ukraine erst nach der russischen Invasion am 24. Februar begann. Die verstärkte Zusammenarbeit zwischen NATO-Staaten und der Ukraine, einschließlich der Lieferung von Waffen und Ausrüstung, begann jedoch schon früher und wurde zum Teil aufgrund der Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 noch verstärkt. Der vorliegende Artikel befasst sich mit der Hilfe, die vor der Invasion, nach der Invasion und bis heute geleistet wurde sowie mit den Erwartungen für die Zukunft.
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