StartStreitkräfteEuropean best Sniper Competition – Griechenland gewinnt Scharfschützenwettbewerb

European best Sniper Competition – Griechenland gewinnt Scharfschützenwettbewerb

Jan-Phillipp Weisswange

Print Friendly, PDF & Email

Ein griechisches Scharfschützenteam hat den von der U. S. Army ausgerichteten European Best Sniper Competition 2022 gewonnen. Der vom Joint Multinational Readiness Center (JMRC) der U.S. Army ausgerichtete Wettbewerb für das beste Scharfschützenteam Europas ging am 11. August 2022 auf dem in Bayern gelegenen Truppenübungsplatz Hohenfels zu Ende. Seit dem 5. August hatten 36 Scharfschützenteams aus 18 alliierten Staaten und Partnerländern acht Tage lang um den Titel des besten Scharfschützenteams in Europa gekämpft.

Unter den Teilnehmern gab es fünf Teams aus Deutschland, zwei Teams vom Objektschutzregiment der Luftwaffe sowie drei Teams aus dem Heer, darunter Scharfschützen des Gebirgsjägerbataillon 231 und des Fallschirmjägerregiment 26. Erstmals gab es auch ein gemischtes Team aus den USA und Litauen.

Der Wettbewerb ist so konzipiert, dass er von den Teilnehmern stets verschiedene Aspekte des Scharfschützenwesens abverlangt. Auch dieses Jahr hatten sich die Ausrichter einiges einfallen lassen, um die Zwei-Mann-Teams zu fordern. Besonders phantasievoll: Viele der vom JMRC gestellten Aufgaben basierten auf historischen Schlachten und Ereignissen, an denen Scharfschützen beteiligt waren.

sut layout500x300 2024yH5BAEKAAEALAAAAAABAAEAAAICTAEAOw==

yH5BAEKAAEALAAAAAABAAEAAAICTAEAOw==

Zu den Highlights gehörte ohne Zweifel die „Mogadishu-Lane“. Diese Station bildete das „Blackhawk Down“-Szenario ab, also die „Operation Irene“ in Mogadischu vom 3. auf den 4. Oktober 1993. Dabei mussten die Schützen aus einem Hubschrauber Ziele aus der Luft bekämpfen und anschließend zu einem Hubschrauberwrack gelangen. Von dort galt es, weitere Ziele zu bekämpfen und dann eine durch eine Puppe dargestellten abgestürzten Piloten zu evakuieren.

Zu den weiteren Stationen zählten:

  • Where Eagles Dare Lane: Schießen mit hohen Winkeln
  • 1917-Lane: Hindernislauf, Grabenkampf mit Schutzmaske und anschließend Ziele bekämpfen
  • Unknown Distance Lane: Schießen auf unbekannte Entfernungen
  • Gone in 60 Seconds Lane: Schießen auf bewegliche Ziele, wobei sich diese in alle Richtungen bewegten.

Natürlich stand die Königsdisziplin Stalken ebenso auf dem Plan wie ein Pistolenparcours.

Am Ende konnte sich das Team 19 aus Griechenland vor dem Team 1 aus Lettland und dem Team 2 aus Italien durchsetzen. Die Plätze vier bis sieben belegten wiederum Griechenland (Team 18), Finnland (Team 14), Slowenien (Team 12). Den sechsten Platz teilten sich das Team 6 aus Zypern und das gemischte US-litauische Team 17. Auf Platz Nummer neun kam wiederum Lettland (Team 15) und dann das deutsche Team 30 aus dem Objektschutzregiment der Luftwaffe.

EBSC2022 12 Ergebnisse
Endergebnis der European best Sniper Competition 2022 (Graphik: U.S. Army / Eric Perez)

Naturgemäß steht nicht nur der Wettkampf im Vordergrund, sondern auch das Netzwerken. „Bei diesen multinationalen Wettbewerben geht es um den Aufbau von Beziehungen und den Austausch von Fähigkeiten zwischen den Teilnehmern“, so Command Sgt. Jeremiah Inman, U.S. Army Europe and Africa Command Sergeant Major. „Alle diese Elite-Kämpfer werden mit mehr technischen und taktischen Fähigkeiten sowie einem stärkeren Sinn für Partnerschaft und Interoperabilität nach Hause gehen.“

„Es hat Spaß gemacht, mit anderen NATO-Ländern zusammenzuarbeiten und von ihnen zu lernen“, sagte Sergeant Cameron Wilkins vom 2. Kavallerieregiment der U.S. Army. „Es ist wichtig für uns, diese Beziehungen aufzubauen, um uns zu zeigen, wo wir stehen, und um zu versuchen, unsere Arbeit besser zu machen.“

Auch der Match Director, Sgt. 1st Class Anthony Stegmeier, pflichtet dem bei: „Die Scharfschützengemeinschaft ist in allen Ländern sehr klein. Daher ist es wichtig, dass wir sie zusammenbringen, dass wir zusammenarbeiten, dass wir das Wissen aus den verschiedenen Ländern, die verschiedenen Taktiken, die verschiedenen Waffen und die Art und Weise, wie wir sie einsetzen, kennenlernen.“

Jan-Phillipp Weisswange