Der belgische Traditionshersteller FN Herstal liefert sogenannte Elity Ballistikrechner an die Scharfschützen der französischen Streitkräfte. Dies gab das Unternehmen in einer Pressemitteilung bekannt. Die Ballistikrechner sollen in Zukunft sowohl auf Scharfschützengewehren, als auch Zielfernrohrgewehren, sogenannten Designated Marksman Rifle (DMR), zum Einsatz kommen.
Der Beschaffung ging eine ausführliche Erprobung der FN Elity durch das für Innovation innerhalb des französischen Heeres verantwortliche Battle-Lab Terre im Jahre 2022 voraus. Dabei wurden über mehrere Monate die Verwendung auf unterschiedlichsten Waffenplattformen getestet. Die Kaliber Bandbreite der Versuche spannte sich von 7,62 mm x 51 bis hin zu 12,7 mm x 99. Laut Mitteilung verbesserte der Elity Ballistikrechner insbesondere die Präzision der ebenfalls von FN Herstal gefertigten und an Frankreich gelieferten SCAR-H PR DMR Gewehre. Dabei wurden unterschiedlichste Parameter untersucht und ihre Verbesserung im Vergleich zu Schützen ohne das Elity System betrachtet. Die Präzision der Waffen-Schützen Kombination verbesserte sich laut FN um durchschnittlich 25 Prozent. Die Präzisionssteigerung ging gleichzeitig mit einer um 40 Prozent reduzierten Bekämpfungszeit einher.
Der FN Elity Ballistikrechner kann über eine Picatinny-Schiene auf alle Handwaffen, bis zum Kaliber 50. BMG, montiert werden. Wahlweise kann der Rechner auch auf einem Spektiv angebracht werden. Der Laserentfernungsmesser verfügt über zwei Modi und kann sowohl mit einem augensicheren Klasse 1, als auch mit einem leistungsfähigen Klasse 3B Laser verwendet werden. Mit Hilfe einer auf Android basierenden App kann der Nutzer die ballistisch relevanten Werte der verwendeten Plattform, wie etwa Kaliber, Rohrlänge und Drall eingeben und das System auf seine Bedürfnisse einstellen. Der Ballistikrechner verfügt über Sensoren zur Ermittlung von Temperatur, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit, sowie einen digitalen Kompass, einen Neigungsmesser und kann zudem über eine drahtlose Verbindung mit weiteren Wettersensoren verbunden werden.
In der Stellungnahme geht FN nicht weiter auf den Auftragswert, Menge und Lieferzeiten ein. Die Mitteilung erläutert jedoch, dass weitere Abstimmungen über den vollen Serviceumfang noch erfolgen werden, um den finalen Rahmen für das Vorhaben zu setzten. FN erhofft sich zudem von dem vollständig in Europa gefertigten Ballistikrechner auch weitere Verkäufe. Nicht zuletzt, da das System vollständig frei von US-amerikanischen ITAR-Exportauflagen ist.