Die KMW+Nexter Defense Systems (KNDS) und die italienische Leonardo haben die Gespräche über eine Kooperation bei der Fertigung des Kampfpanzers Leopard 2A8 für Italien ergebnislos eingestellt. Ziel der im Dezember 2023 angekündigten Verhandlungen war auch die Entwicklung einer darüber hinaus gehenden Partnerschaft zwischen KNDS und der Rüstungssparte von Leonardo, etwa für eine künftige italienische Beteiligung am deutsch-französischen Projekt Main Ground Combat System (MGCS). Nach Angaben von KNDS konnten sich beide Seiten nicht über die Konfiguration einigen.
Italien beabsichtigt, 132 Kampfpanzer vom Typ Leopard 2A8-IT und 140 Unterstützungsfahrzeuge wie Pionier- und Brückenlegepanzer zu beschaffen. Diese sollten auf einer bereits im Aufbau befindlichen Produktionslinie von Leonardo in La Spezia gefertigt werden und bedeutende italienische Komponenten wie das Feuerleit- und Battlefield Management System enthalten. Im Februar stimmte das italienische Parlament der Beschaffung zu. Das gesamte Programm einschließlich Ausbildung, Logistik und Munition soll demnach 8,3 Milliarden Euro bis 2037 kosten.

Was der Abbruch der Gespräche für diese Pläne bedeutet, war zunächst unklar. Frank Haun, CEO von KNDS, betonte dass das Unternehmen der Unterstützung des italienischen Heeres verpflichtet bleibe. Er wies darauf hin, dass der Leopard 2 von 18 europäischen Ländern genutzt werde und es wichtig sei, diesen Standard im Hinblick auf die Interoperabilität im Bündnis aufrecht zu erhalten. Neben Italien haben auch die Bundeswehr (bis zu 123), Tschechien (76) und Norwegen (54) die modernste Version A8 bestellt. Litauen ist ebenfalls interessiert.
Stefan Axel Boes