Einer Mitteilung von BAE Systems vom 20. Dezember zufolge hat die U.S. Army weitere 44 knickgelenkte Kettenfahrzeuge CATV Beowulf im Programm Cold Weather All-Terrain Vehicle bestellt. Wie unter anderem unser Schwestermagazin Europäische Sicherheit & Technik berichtet, ist der Vertrag mit 68 Millionen US-Dollar (umgerechnet 65 Millionen Euro) dotiert.
Im August 2022 hatte die U.S. Army 110 CATV-Fahrzeuge und Ersatzteile bestellt, um die seit 40 Jahren genutzten BV206 abzulösen. Deutschland beschafft gemeinsam mit Schweden, Großbritannien und den Niederlanden unter dem gleichen Kürzel CATV, aber mit der Bezeichnung Collaborative All-Terrain Vehicle, insgesamt 367 Fahrzeuge, die auf dem gleichen BVS10 basieren wie die Beowulf.
Beschreibung des CATV Beowulf
Der BVS10 – die Basis des Beowulf – ist der Nachfolger des legendären BVS 206, den er bei der U.S. Army ersetzen soll. Das knickgelenkte Fahrzeug besteht aus zwei Kabinen, die über je zwei Ketten angetrieben werden. Die Lenkung erfolgt über das Knickgelenk, das beide Kabinen verbindet. Er wird von einem 210-kW-Cummins-Diesel angetrieben, der das Gefährt an Land auf bis zu 70 km/h beschleunigt.
Dank des niedrigen Bodendrucks und des Kettenantriebs kann der Beowulf übergangslos von festem Untergrund über sumpfigen Boden bis in Gewässer fahren und dort schwimmen. Die maximale Schwimmgeschwindigkeit wird mit vier km/h angegeben. Bei einem Gesamtgewicht von 15,5 Tonnen können in der vorderen Kabine (in der der Antrieb untergebracht ist) bis zu drei Tonnen und in der hinteren Kabine bis zu fünf Tonnen Nutzlast befördert werden. Platz ist für bis zu 14 Soldaten.
Die Fahrzeuge sollen bei extrem niedrigen Temperaturen (bis -50° C) in tiefem Schnee für Logistik-, Patrouillen-, Sanitäts- und Führungsaufgaben eingesetzt werden. Sie sind für die Landesverteidigung, die Unterstützung ziviler Behörden und für den Such- und Rettungsdienst vorgesehen. Die ersten 110 CATV Beowulf sollen bis 2029 ausgeliefert sein. Für die neue Bestellung wurde kein Lieferzeitraum angegeben.
Gerhard Heiming