Das System Handwaffe bildet das zentrale Subsystem des Systems Soldat. Zahlreiche Komponenten wirken als Kampfkraftmultiplikatoren.
Jan-Phillipp Weisswange
Bei den Handwaffen entwickelte sich unabhängig von Funktionsprinzipien und Architektur in den letzten Jahren die Modularität zum Standard. Der Hintergrund dieses „Baukastenprinzips“ ist, dass nahezu alle Elemente des infanteristischen Werkzeugkastens inzwischen als System gelten. Die NATO Army Armament Group und andere spezialisierte Zirkel verstehen unter einem solchen System die Waffe selbst als das „pars pro toto“. Dazu kommen Anbauteile, Munition und Schnittstellen zu Soldatensystemen.
Das Vorhaben „Next Generation Squad Weapon (NGSW) der U.S. Army folgt umfassend diesem Systemansatz. So gab die Army lediglich das Geschoss vor, um das Munition und Handwaffen herum gebaut werden sollten. Ein zugehöriges Feuerleitvisier schrieb sie gesondert aus.

Die Bundeswehr griff den System-Ansatz unter anderem in ihren Funktionalen Fähigkeitsforderung (FFF/Triple-F) für das Vorhaben „System Sturmgewehr Bundeswehr“ ebenfalls auf: „[Das Sys StG Bw] besteht aus der Basiswaffe mit Zubehör und verschiedenen Anbauteilen und Zielhilfsmitteln, die je nach Auftrag kombiniert werden. Im Verbund mit der Munition befähigt das Sys StG Bw den Soldaten zum Kampf, stellt seine Einsatzbereitschaft sicher und soll ihm eine Wirkungsüberlegenheit gewährleisten.“
Optik, Optronik und Vernetzung
Disruptive Veränderungen im System Handwaffe gab es bisher vor allem im Bereich Optik, Optronik und Vernetzung. Wer schneller schießt und besser trifft gewinnt den Feuerkampf. Diese Weisheit überstand bisher jede Zeitenwende. Gleichwohl lässt sich dieser bewährte Leitspruch präzisieren: „Wer schneller und treffsicherer bedrohungsadäquate Wirkung ins klar identifizierte Ziel bringt, besteht in allen Konfliktformen“.
Der Soldat muss potenzielle Bedrohungen frühzeitig erkennen, entdecken und identifizieren können, um einerseits Wirkungsüberlegenheit zu erlangen und andererseits das Risiko von Kollateralschäden oder „Blue-on-Blue“ beziehungsweise „Friendly Fire“ auszuschließen sowie angemessen zu reagieren. Das gilt sowohl im friedenserhaltenden Einsatz als auch im hochintensiven Gefecht gegen fast gleichwertige („Near-Peer“) und gleichwertige Gegner (P2P/Peer-to-Peer).

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