Funk-, Netzwerk- und BMS-Optionen für Infanterie und Spezialkräfte

Die Bedeutung von Führungs-, Kontroll- und Kommunikationsmitteln (Command, Control & Communication; C3) in einem modernen Einsatzumfeld ist in allen NATO-Mitgliedsstaaten erneut in den Vordergrund gerückt, da die Streitkräfte den laufenden Krieg in der Ukraine mit großer Aufmerksamkeit verfolgen.

Andrew White

Nach mehr als zwei Jahrzehnten der Terrorismus- und Aufstandsbekämpfung müssen die Streitkräfte der NATO nun darauf vorbereitet sein, in einem ganz anderen Gefechtsraum zu operieren, der ähnlich wie der Konflikt in der Ukraine höchstwahrscheinlich stark umkämpft und überfüllt sein wird. Die ukrainischen Streitkräfte verfügen heute über eine Vielzahl von taktischen Funksystemen und Battle Management Systemen (BMS), von denen viele von europäischen und NATO-Mitgliedstaaten bereitgestellt werden. Die meisten Erstausrüster (Original Equipment Manufacturers; OEMs) dieser Technologien wollen jedoch keine Auskunft dazu geben, ob ihre taktischen Funksysteme und BMS von den ukrainischen Streitkräften in diesem Konflikt eingesetzt werden.

L3Harris Technologies ist jedoch ein Erstausrüster, der gegenüber S&T bestätigen konnte, dass er seit 2012 softwaredefinierte Funkgeräte (Software Defined Radio; SDRs), die nicht NSA Typ 1 verschlüsselt sind, an die ukrainischen Streitkräfte (Ukraine Armed Forces; UAF) geliefert hat. L3Harris Technologies beobachtet den anhaltenden Konflikt in der Ukraine sehr genau und lässt die daraus gewonnenen Erkenntnisse in seinen Design- und Entwicklungszyklus einfließen. Auf der Rüstungsmesse MSPO 2024 in Kielce, Polen, die vom 3. bis 5. September 2024 stattfand, warb L3Harris für eine Reihe zusätzlicher Lösungen für Kunden in Mittel- und Osteuropa und darüber hinaus, die auf den Erfahrungen aus dem Krieg in der Ukraine basieren.

Ein Vertreter des Unternehmens beschrieb gegenüber S&T, wie die russischen Streitkräfte „sehr gut in der elektronischen Kriegsführung und der Triangulation“ von feindlichen Stellungen auf dem Gefechtsfeld geworden sind, und warnte, dass die Line-of-Sight-Kommunikation zwischen den UAF-Einheiten in der Anfangsphase des Krieges nur schwer zu erreichen gewesen sei. Dies habe zu einer erhöhten Nachfrage nach LPI/LPD (Low Probability of Intercept/Low Probability of Detection) und anderen Frequenzsprungverfahren geführt, die in softwaredefinierten Funkgeräten implementiert werden können.

Zum weiterlesen bitte mit Ihrem Soldat & Technik Digital Zugang anmelden oder einen Digital Zugang bestellen.