StartAusrüstung & BekleidungZwischen- oder Dauerlösung: Bundeswehr gibt Beauftragung von 205.000 „Gefechtshelmen Spezialkräfte schwer“ bekannt

Zwischen- oder Dauerlösung: Bundeswehr gibt Beauftragung von 205.000 „Gefechtshelmen Spezialkräfte schwer“ bekannt

Waldemar Geiger

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Die Bundeswehr hat die Rheinmetall Soldier Electronics GmbH aus Stockach am Bodensee mit der Lieferung von 205.000 „Gefechtshelmen Spezialkräfte schwer“ – auch bekannt als „Gefechtshelm Zwischenlösung“ – beauftragt. Das geht aus einem am 25. Mai 2022 veröffentlichten Eintrag auf der Vergabeplattform TED hervor. In Summe würde die Bundeswehr nach Auslieferung über 220.000 dieser Helme verfügen, da bereits im Vorfeld 15.000 Gefechtshelme dieses Typs aus einem 2020 geschlossenen Rahmenvertrag beschafft wurden. Bei dem Gefechtshelm handelt es sich um den Helmtyp „Batlskin Viper“ des US-Herstellers Galvion, mit dem Rheinmetall 2020 eine Vertriebspartnerschaft in Deutschland geschlossen hat.

Zum Auftragswert und Lieferzeiträumen gibt es keine Angaben. Gut informierten Kreisen zufolge sollen jedoch bereits 2022 eine fünfstellige Anzahl an Helmen geliefert werden. Die Auftragsvergabe wurde bereits Anfang März publik – S&T berichtete – wurde aber erst heute offiziell bestätigt. Weiterhin gehen aus der TED-Veröffentlichung einige neue Details zur Begründung des Vorhabens hervor.

Die Beschaffung der neuen Helme erfolgt ohne vorherigen Teilnahmewettbewerb. Dies wird damit begründet, dass „zusätzliche Lieferungen eines bereits eingeführten Beschaffungsgegenstandes beauftragt“ werden und dieser „bereits Gegenstand einer bestehenden Rahmenvereinbarung zwischen dem Auftraggeber und dem Auftragnehmer aus dem Jahr 2021, sowie einer Vereinbarung des BAAINBw mit demselben Auftragnehmer aus März 2022“ sei.

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Zudem sei „nur das hier beauftragte Unternehmen [..] in der Lage, den hier ausgewählten Gefechtshelm in den erforderlichen Stückzahlen zur Verfügung zu stellen, da dieses als alleiniger Vertriebspartner gegenüber dem Auftraggeber in Erscheinung tritt. Die Zulassung der Produkte anderer Hersteller würde zu einer technischen Unvereinbarkeit und unverhältnismäßigen technischen Schwierigkeiten bei Gebrauch und Wartung führen.“

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In den Ausschreibungsunterlagen heißt es weiterhin, dass „die Produktvorgabe [..] – wie der gesamte Beschaffungsvorgang – objektiv im Zusammenhang mit der derzeitigen pressierenden sicherheitspolitischen Lage nach dem Überfall der Russischen Föderation auf die Ukraine zu sehen“ sei. Der Beschaffungsvorgang soll auch dazu dienen, „Handlungsspielräume für die weitere Abgabe von Gefechtshelmen aus den Beständen der Bw“ zu schaffen. Hierzu müsste jedoch vorher Ersatz beschafft werden, damit die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte nicht herabgesetzt würde.

Waldemar Geiger