StartBewaffnungReduced Signature Assault Rifle – SIG MCX Rattler für USSOCOM

Reduced Signature Assault Rifle – SIG MCX Rattler für USSOCOM

Jan-Phillipp Weisswange

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SIG Sauer bleibt seiner Rolle als Handwaffenlieferant für die US-Streitkräfte treu. So erteilte das US-Spezialkräftekommando USSOCOM dem Unternehmen aus Newington am 15. September einen Rahmenvertrag im Wert von bis zu fünf Millionen US-Dollar mit einer Laufzeit von fünf Jahren. Der Indefinite Delivery Indefinite Quantity (IDIQ)-Vertrag sieht die Lieferung von subkompakten Sturmgewehren SIG MCX Rattler vor. Diese sollen sowohl im Kaliber 5,56 mm x 45, als auch .300 BLK (7,62 mm x 35) beschafft werden. Ebenso gehören Schalldämpfer der SL-Serie, Magazine, Wechselrohr-Kits, Putzzeuge sowie Farbmarkierungs-Kits für Force-on-Force-Training und weiteres Zubehör sowie Ausbildungsleistungen zum Lieferumfang.

Bereits am 19. Mai 2022 hatte das USSOCOM seine Absicht erklärt, den Rattler als Personal Defence Weapon (PDW) einzuführen – S&T berichtete.

Der Name des Vorhabens, Reduced Signature Assault Rifle (RSAR) – ist Programm. Das „Sturmgewehr mit reduzierter Signatur“ soll den Spezialeinsatzkräften eine verdeckt führbare Waffe mit maximaler Feuerkraft zur Verfügung stellen.

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Der SIG MCX Rattler erlebte seine (vertrauliche) Premiere auf der SHOT Show 2016. Der Gasdrucklader mit Drehkopfverschluss ist auf das Kaliber .300 BLK/Whisper ausgelegt. Wahlweise gibt es den MCX Rattler auch im Kaliber 5,56 mm x 45. Bei einer Rohrlänge von 5.5 Zoll (140 mm) kommt er auf eine Gesamtlänge von 597 mm bei ausgeklappter Schulterstütze. Klappt man die Schulterstütze an die linke Gehäuseseite an, misst die Waffe nur noch 406 mm. Damit erreicht der Rattler eine vergleichbare Kompaktheit wie die für den Personenschutz entwickelte MP5K.

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Die RSAR ist nicht mit einem ähnlichen Vorhaben zu verwechseln, welches die U.S. Army im Mai 2018 auf den Weg gebracht hatte, nämlich die „Sub Compact Weapon“ (SCW). Dieses „subkompakte Waffensystem“ verlangte eine leichte zum verdeckten Führen geeignete Waffe insbesondere für Personenschutzaufgaben – allerdings war das Kaliber 9 mm x 19 gefordert. Mit dem wahlweise Einzel- oder Dauerfeuer schießenden System sollte sich schnell Feuerüberlegenheit im Nahbereich schaffen lassen– und das mit größtmöglicher Präzision, um Begleitschäden zu vermeiden. In diesem Vorhaben erhielt die B&T AG aus dem schweizerischen Thun den Zuschlag. Im März 2019 erhielten die Schweizer einen Lieferauftrag von 350 Maschinenpistolensystemen des Typs APC9. Überdies besteht eine Option für eine weitere Beschaffung von bis zu 1.000 SCWs.

Jan-Phillipp Weisswange