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Polen beschafft weitere Grot Sturmgewehre

Kristóf Nagy

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Die polnischen Streitkräfte rufen ein weiteres Los an modularen Grot Sturmgewehren aus heimischer Fertigung ab. Dies gab das polnische Verteidigungsministerium in einer Stellungnahme bekannt. Der auf einem aus dem Jahr 2020 stammenden Rahmenvertrag basierende Abruf umfasst laut der Äußerung des polnischen stellvertretenden Ministerpräsidenten und Verteidigungsministers Mariusz Blaszczyk etwa 70.000 Gewehre.

Błaszczak hob bei der Unterzeichnung der Vertragserweiterung den in Zukunft weiterwachsenden Bedarf der polnischen Streitkräfte hervor. Neben einem sukzessive steigenden Verteidigungsbudget erwähnte der Minister die zusätzlichen Bedarfe, die sich aus der bis 2035 geplanten Steigerung der Personalstärke der polnischen Streitkräfte auf bis zu 300.000 Soldaten ergeben. Des Weiteren erwähnte Blaszczyk die sich für den Fall einer Mobilisierung von Reservisten ergebenden Bedarfe und kündigte für die nächsten Wochen weitere Abrufe an. Er ging auch auf die Kritik ein, welche das Grot Gewehr seit seiner Vorstellung erfahren hat. Die Probleme geltem seinen Angaben nach spätestens mit den überaus positiven Rückmeldungen aus der Ukraine als überwunden. Polen hatte der Ukraine etwa 10.000 Grot Gewehre in der Version C 16 A2 geliefert.

Das von dem im zentralpolnischen Radom ansässigen Traditionshersteller Fabryka Broni „Łucznik“ entwickelte Gewehr im Kaliber 5,56 mm x 45 geht auf eine Forderung aus den frühen 2000er Jahren zurück. Das als MSBS/ Modułowy System Broni Strzeleckiej Grot, zu Deutsch Modulares Handwaffensystem Speer bezeichnete Projekt entstand ab 2007 in Zusammenarbeit mit der militärtechnischen Universität Warschau. Als Ersatz für die ebenfalls vom gleichen Hersteller stammenden Beryl Sturmgewehre zeichnet sich das Grot durch eine hohe Modularität aus, welche zum Beispiel den Wechsel des Rohres auf Nutzerebene erlaubt. Zudem verfügt das Gewehr, modernen Ansprüchen entsprechend, über Montagemöglichkeiten für optische und optronische Zielmittel und beidseitige Bedienelemente.

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Als primäre Entwicklungslinie entstand das Grot C mit den einzelnen Konstruktionsständen A0, A1 und dem aktuell in der Fertigung befindlichen Version A2. Angeboten wird das Gewehr mit den Rohrlängen 10, 14, 16 und 20 Zoll. Zudem wurde mit der MSBS Grot B auch eine Bullpup Variante, beziehungsweise mit der MSBS-7.62N eine Designated Marksman Rifle Version entwickelt. Hauptnutzer der Grot sind mit etwa 53.000 gelieferten Sturmgewehren die polnischen Truppen der Territorialverteidigung. Ein Großteil der A0 und A1 Versionen gingen an diese Verbände, wo sich im Laufe der Nutzung einige Schwächen offenbarten. Diese Erkenntnisse flossen in die Weiterentwicklung ein. Die aktuell gefertigte A2 Version verfügt daher über einen modifizierten Handschutz und Hinterschaft, sowie einen verstärkten Schlagbolzen, um der beim Trockentraining gestiegenen Belastungen gerecht zu werden.

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Die aktuell abgerufenen Grot C A2 mit der Rohrlänge 16 Zoll sollen laut dem Verteidigungsministerium bis 2026 ausgeliefert werden. Der Vertrag in Wert von knapp 176,67 Millionen Euro wird den Gesamtbestand an Sturmgewehren dieses Typs auf etwa 100.000 Waffen anheben, was bei weitem nicht für eine Vollausstattung reicht. Daher ist abzuwarten, wann und in welchem Umfang die der angesprochene nächste Abruf erfolgen wird.

Kristóf Nagy