StartFührung & KommunikationDer Kampf bei Nacht – eine Determinante für moderne Streitkräfte

Der Kampf bei Nacht – eine Determinante für moderne Streitkräfte

Waldemar Geiger

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Die Fähigkeit, nachts in ähnlicher Art und Weise sehen und kämpfen bzw. militärische Operationen durchführen zu können wie am Tag, bietet selbst zahlenmäßig deutlich unterlegenen Kräften die Möglichkeit, deutlich größere Verbände zu bezwingen. Sie wird dadurch zu einem kriegsentscheidenden Kampfkraftmultiplikator.

Je kälter die Jahreszeit, umso wichtiger wird die Fähigkeit, in der Dunkelheit sehen und kämpfen zu können. Entlang der europäischen Breitengrade bietet der Winter nur etwa neun Stunden am Tag Tageslicht. Zum Vergleich: Im Sommer sind es 15 bis 16. Je nördlicher man geht, desto kürzer werden die Tageslichtzeiträume. In der Arktis herrscht sogar über Monate hinweg Dunkelheit.

Einhergehend damit ändern sich auch die Zeiträume, in denen die Truppe ohne Nachtkampffähigkeit operieren kann. Streitkräfte, die ihre Truppe flächendeckend dazu befähigen, auch bei Dunkelheit zu kämpfen, erlangen so einen taktischen Vorteil, der sich bei geschickter Anwendung auch in Schlachterfolge ummünzen lässt.

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Die Nachtseh-/Nachtkampffähigkeit ist und bleibt somit einer der zuverlässigen Bestimmungsfaktoren für modern ausgerüstete Streitkräfte. Das wird nicht zuletzt anhand des aktuellen Russland-Ukraine-Krieges ersichtlich. Nachtsehfähigkeit – oftmals auch als Nachtsichtfähigkeit bezeichnet – bedeutet, dass der Soldat seine Umgebung im Dunkeln optisch wahrnehmen und beobachten kann. Nachtkampffähigkeit geht eine Stufe weiter und verlangt vom Soldaten nicht nur im Dunkeln zu sehen, sondern auch zu zielen und seine Waffe bzw. sein Waffensystem zum Einsatz bringen zu können.

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