Der britisch-amerikanische Rüstungskonzern BAE Systems hat diese Woche auf der DSEi in London mit der Next Generation Adaptable Ammunition (NGAA) ein modulares Artilleriegranatenkonzept vorgestellt, welches zudem rund 50 Prozent günstiger als herkömmliche Artilleriegranaten hergestellt werden soll.
Mit der NGAA sollen Kunden sich aus einer breiten Palette an verfügbaren Komponenten eine auf den spezifischen Bedarf abgestimmte Granate konfigurieren können. „Dank der von uns entwickelten innovativen Technologie werden wir in der Lage sein, eine Vielzahl etablierter und maßgeschneiderter Nutzlasten zu liefern und unseren Kunden eine hochmoderne Lösung zu bieten, die kostengünstig, zugänglich und anpassungsfähig ist“, beschreibt der Konzern die Vorteile des vorgestellten Konzepts.
Unterschiedliche – rein elektrische – Bezünderungen (Aufschlag, Annährung, Zeit oder Kurskorrektur), Nutzlasten (HE, Nebel, Leucht, „Hard Target“ und Kleinstdrohnen) und Technologien für die Reichweitensteigerung (Base Bleed oder Raketenmotor) können in dem BAE zufolge auf Reichweite, Nutzlast und Splitterbildung optimierten Geschoss modular konfiguriert werden.
Auch bei dem Produktionsprozess der Artilleriegranaten will BAE Systems offenbar neue Wege gehen, die die Herstellung einfacher und kostengünstiger machen sollen. Das Geschoss wird offenbar in einem Stück gefertigt werden. Zudem soll das Geschoss aus einer deutlich verbreiterten Stahlsorte gegossen werden als dies derzeit bei der Herstellung von Artilleriemunition üblich ist. Dieser Stahl wird jedoch auf eine spezielle Art und Weise behandelt, so dass er den für die Nutzung in Granaten benötigten Materialcharakteristika entspricht. Dies soll die Produktionskosten des Geschossen um rund die Hälfte senken.