Unabhängig von ihrem Kaliber verwenden die meisten modernen Maschinengewehre Gurte zur Munitionszuführung. Nutzten die ersten MGs in der Anfangsphase teilweise solche aus Textilmaterial, setzte sich schnell der auch heute noch übliche Metallgurt durch. Dabei lassen sich zwei Konstruktionsprinzipien unterscheiden: Der Festgurt, auch Glieder-, Dauer- oder Endlosgurt genannt, und der in den 1960er Jahren aufkommende Zerfallgurt („disintegrating belt“).

Der Festgurt lässt sich über Gurtfüllmaschinen, aber auch von Hand, verhältnismäßig schnell mit Munition bestücken. Gerade für das Schulschießen befüllt man die Gurte meist nicht vollständig. Dabei sollte dies immer von hinten nach vorne geschehen, um Beschädigungen des Gurtes zu vermeiden. Das deutsche logistische Konzept sieht folgendes System für den DM1-Endlosgurt vor: Ein Satz besteht aus fünf je 50 Patronen fassenden Gurtteilen und einem Einführstück. Komplett bestückt passt das Ganze in den Stahlblech-Patronenkasten DM2. Der anklickbare Plastik-Gurtkasten DM40004 nimmt zwei aneinandergefügte DM1 plus Einführstück auf. Viele ex-sowjetische beziehungsweise russische MG-Konstruktionen nutzen heute weit verbreitet Festgurte. MG3 und FN MAG können sowohl Fest- als auch Zerfallgurte nutzen.
Munitionszuführung am Stück oder in Scheiben
Beim Zerfallgurt verbinden einzelne Gurtglieder – englisch „links“, daher auch „linked ammunition“ – die Patronen miteinander. Für 7,62 NATO sind dies die M13/DM60-Gurtglieder, im Kaliber 5,56 die M27-Links. Nutzt die Waffe einen Zerfallgurt, wirft sie die Gurtglieder ebenso wie die Hülsen der verschossenen Patronen einzeln aus. Eine neuerliche Verwendung ist nicht vorgesehen. Zerfallgurte kommen gebrauchsfertig direkt vom Hersteller in die Truppe. Die Bundeswehr liefert beispielsweise 7,62er NATO-Patronen auf 120-Schuss-Zerfallgurten im Gurtkasten DM40004. Auch wenn sich Zerfallgurte von Hand herstellen lassen, ist dies allenfalls behelfsmäßig und kann zu Waffenstörungen führen. Im Ukraine-Krieg forderten die an Festgurte gewöhnten Ukrainer ihre westlichen MG-Lieferanten dazu auf, Fest- statt Zerfallgurte zu liefern, da sich diese einfacher im Felde befüllen ließen.

Egal ob Endlos- oder Zerfallgurt: Beide lassen sich mit der für die jeweilige Waffe verfügbaren Munition in jeder Kombination bestücken. Eine verbreitete Gurtung sind beispielsweise drei Weichkern- und zwei Leuchtspurpatronen im Wechsel. Diese Gurtung gibt es bei der Bundeswehr beispielsweise für das MG5 auf 120-Schuss- und für das MG6 auf 500-Schuss-Zerfallgurten. Für das MG4 gibt es die Gurtung zwei Doppel-, eine Leuchtspur- und eine Hartkernpatrone im Wechsel auf 200-Schuss-Zerfallgurten, ebenfalls in Plastikkästen. Eine weitere übliche Gurtung sind eine Hartkern- und eine Leuchtspurpatrone im Wechsel. Grundsätzlich lassen sich aber alle Gurtungsverhältnisse für jedes MG realisieren.
Jan-Phillipp Weisswange
Dieser Beitrag stammt aus dem Wehrtechnischen Report Soldat & Technik 2025. Die gesamte Ausgabe kann hier auch als Printprodukt oder PDF bezogen werden.