Der heutige infanteristische Werkzeugkasten kennt das Maschinengewehr als Kernstück infanteristischer Kampfkraft in vielfachen Ausführungen. Das Maschinengewehr ist eine in der Regel von einem Schützen trag- und von ein bis zwei Schützen bedienbare, gurt- oder seltener magazingeladene, vollautomatisch schießende Langwaffe für Gewehrmunition.
Jan-Phillipp Weisswange
Das MG hat sich in den letzten Jahrzehnten erheblich weiterentwickelt. Dabei standen gleich mehrere K-Fragen im Fokus: Konzeptionen, Kaliber, Kadenz, Kategorisierung und Konstruktionen.

Konzeptionen
Taktik und Technik stehen stets in Wechselwirkung. So fließen Erfahrungen aus Truppe und Alltag auf der einen und technische Neuerungen bis hin zu disruptiven Technologiesprüngen auf der anderen Seite in die Weiterentwicklung von Waffensystemen ein. Als eine Folge hat sich heute der Waffensystemgedanke durchgesetzt – auch bei den Maschinengewehren. Gemäß diesem Konzept zählt nicht nur die Handwaffe selbst, sondern Munition, Optik und Optronik oder weiteres Peripheriegerät wie Trageriemen oder Taschen für Munition und Wechselrohre zum System Maschinengewehr. Des Weiteren gehört auch die Ausbildung dazu.
Zudem gilt es, die Gestaltung von Bekleidung und persönlicher Ausrüstung zu berücksichtigen, um volle Kampfkraft zu entfalten. In Folge des Waffensystemgedankens ist Modularität beim MG kein Trend mehr, sondern Standard. Optiken, Nachtsicht-Vorsatzgeräte, Laser- und Laser-Lichtmodule sowie Schalldämpfer gehören heute zu diesem System. Ebenso geht es seit einigen Jahren darum, die Maschinengewehre ähnlich wie die übrigen Handwaffen in Soldatensysteme einzubinden und sie so mit anderen Akteuren und Geräten auf dem digitalen Gefechtsfeld der Zukunft zu vernetzen.

Die sich verändernden Einsatzspektren und Streitkräftekonzeptionen führten in den letzten Jahrzehnten weiterhin dazu, dass viele Armeen ihre Maschinengewehr-Palette ergänzten und dabei weiter auffächerten: Zu den spätestens nach dem Zweiten Weltkrieg verbreiteten Einheits- oder Universalmaschinengewehre traten zunächst leichtere Konstruktionen. Diese kamen erst in kleineren und dann – wiederum etliche Jahre später – in größeren Kalibern. Derzeit stehen im Mittelpunkt der MG-Weiterentwicklungen leichteres Gewicht und leistungsstärkere Kaliber.
Kaliber
Damit wäre gleich die nächste K-Frage angesprochen, nämlich die nach dem Kaliber. Die heute bei Streitkräften weltweit gerüsteten querschnittlichen Langwaffen – darunter auch die meisten Maschinengewehre – verschießen im Wesentlichen noch immer fünf Munitionssorten: 5,56 mm x 45 NATO, 7,62 mm x 51 NATO, 5,45 mm x 39, 7,62 mm x 39 und 5,8 mm x 42. Die letztgenannte ist die Standardmunition der chinesischen Volksbefreiungsarmee. Dazu kommt im Feld der Maschinengewehre noch die 7,62 mm x 54 R. In den letzten Jahren erweiterte sich ihre Munitionspalette noch.

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