Mit dem vorliegenden Artikel stellt der Autor die wesentlichen Eckpunkte aktueller behördlicher Schießausbildung an Handfeuerwaffen dar. Dabei werden die Grundzüge moderner Schießausbildung, die Ausbildungsanlagen sowie die vorhandenen Ausbildungsmittel dargestellt. So bekommt der Leser einen ersten Eindruck und Ansatzpunkte, um tiefer in die Thematik einzusteigen.
Hendrik Engelhardt
Moderne Schießausbildung
Anhand der aktuellen Ereignisse in der Welt muss festgehalten werden, dass die individuelle Ausstattung mit Handfeuerwaffen weiterhin entscheidend zur Durchsetzungsfähigkeit und zum Schutz der eigenen Kräfte beitragen können muss. Handfeuerwaffen im Sinne des Artikels sind Pistolen, Maschinenpistolen, Gewehre, Flinten, Maschinengewehre und Abschussgeräte für Granaten sowie deren Unterkategorien wie Sturmgewehre, Zielfernrohrgewehre, Universalmaschinengewehre, Unterbaugranatwerfer. Systeme, welche ausschließlich „less-lethal“ Effektoren zum Einsatz bringen wie Taser oder FN 303 Tactical, zählen zunächst nicht zu den Handfeuerwaffen, auch wenn sie vergleichbar zum Einsatz gebracht werden.
Die Ausstattung mit Handwaffen eines jeden Angehörigen einer Organisation wird im Rahmen einer Gesamtkonzeption zur Auftragserfüllung festgelegt. Streitkräfte setzen weiterhin als Grundbewaffnung auf das halb- und vollautomatische (Sturm-)Gewehr. Dies wird ergänzt durch Handfeuerwaffen mit speziellem Auftrag. Das Maschinengewehr stellt dabei in der Infanterie den Träger des Feuerkampfes dar. Pistolen kommen zunehmend als querschnittliche Zweitbewaffnung zur Selbstverteidigung zum Einsatz, wenn die Hauptbewaffnung ausfällt beziehungsweise nicht mehr nutzbar ist.
Insgesamt ist ein Waffenmix aus allen Handfeuerwaffen zur Bewältigung verschiedener Aufträge auf allen Ebenen üblich. Bei Polizeibehörden dient eher die Pistole als Erst-/Primärbewaffnung und die Maschinenpistole, die Flinte oder weiter zunehmend das Gewehr als Ergänzung zur Bewaffnung einer Fahrzeugbesatzung. In Deutschland ist dabei deutlich der Trend weg von der Maschinenpistole hin zum Gewehr mit größerer Reichweite und Wirkungspotential zu erkennen. Diese werden als Mitteldistanzwaffen bezeichnet und sind meist Halbautomaten.
Die Angehörigen von Streitkräften und Sicherheitsbehörden, etwa des Bundes und der Länderpolizeien in Deutschland, müssen jederzeit in der Lage sein, das Potenzial ihrer Handwaffen skaliert zur Wirkung bringen zu können. Das schließt auch aus Handfeuerwaffen verschossene „Less-Lethal“ Effektoren wie Impulspatronen 40 mm ein. Dazu bedarf es, trotz aller heutigen technologischen Fortschritte, einer grundlegenden und fundierten Schießausbildung.

Ziel jeder Schießausbildung muss es sein, mit einem akzeptablen Ressourceneinsatz möglichst alle Angehörigen einer Streitkraft oder Sicherheitsbehörde zu befähigen, ihre Handwaffen auftragsgemäß erfolgreich einsetzen zu können. Das bedeutet, der schnellstmögliche Erstschusstreffer gemäß dem Leitspruch „Wer schneller schießt und besser trifft gewinnt!“ ist weiterhin das Ausbildungsziel. Die dafür notwendige Ausbildung basiert auf den jeweiligen Einsatzdoktrinen und grundlegenden Ausbildungsdokumenten. Grundlagendokument für jede Schießausbildung sollte eine Konzeption sein, welche die Ziele, die Inhalte, den Aufbau und grundsätzlichen Ablauf, die Verantwortlichkeiten und die Strukturen zum nachhaltigen Fähigkeitserhalt sowie der Fähigkeitsentwicklung festlegt.

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