StartAusrüstung & BekleidungEnforce Tac 2025: Damit die Füße trocken bleiben

Enforce Tac 2025: Damit die Füße trocken bleiben

Der Schuhspezialist Meindl hat einen neuen Kampfstiefel entworfen, der den Fuß mit dem Obermaterial Extraguard von W. L. Gore & Associates trocken halten soll (Soldat & Technik berichtete bereits). Es ist eine Alternative zu Leder. Die Lukas Meindl GmbH & Co. KG sowie vermutlich auch andere Schuhhersteller werden ihre Kampfstiefel offiziell erstmalig zur Enforce Tac 2025 vorstellen.

Der Hersteller des neuen Obermaterials verspricht viele Vorteile bei der Nutzung. Im Vorfeld haben Kameraden der Bundeswehr inoffiziell die Stiefel einem ersten Test unterzogen. Im Laufe der Testwochen musste der Stiefel immer wieder auch dem Element Wasser trotzen. Egal ob monsunartigen Regenschauern in Asien oder einem Gewässermarsch. Hier die Erfahrung bei letzterem am Rande des Standortübungsplatzes:

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Mit dem neuen Obermaterial Extraguard für Kampfstiefel will Gore dieses Marktsegment revolutionieren. Das Ziel ist: weg vom Volllederstiefel oder Leder-Textil-Mix hin zu Extraguard. Leder benötigt eine intensive Reinigung und Pflege, soll das Material lange und zuverlässig seinen Dienst versehen. Gerade wenn die Stiefel häufig feucht und nass werden. Extraguard hingegen benötigt dieses laut Hersteller nicht und kann sogar mit einem Dampfstrahler gereinigt werden. Zudem ist es deutlich schneller trocknend.

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Ein wichtiger Aspekt bei heutigen Kampfstiefel ist die Gewichtsminimierung. Hier verspricht Gore eine Gewichtseinsparung von rund 40 Prozent beim Lederanteil. Leder wird bei Nässe zudem sehr schwer, Extraguard hingegen kaum. Das neue dreischichtige Material nimmt kaum Wasser auf, da Extraguard ein Low-Water-Pick-Up besitzt. Die Nähte werden außerdem von außen extra abgedichtet/verklebt, um kein Wasser eindringen zu lassen und die Füße trocken zu halten.

Geringe Wasseraufnahme und schnell wieder trocken

Dem Hersteller zufolge ist die Rücktrocknungszeit der Gore-Tex Extraguard Kampfstiefel erheblich kürzer als bei Stiefeln aus konventionellen Obermaterialien (Leder, Textilien oder einer Kombination aus beidem). Feuchtigkeit von außen dringt maximal bis zur Konstruktionsinnenlage des Obermaterials vor und wird von ihr abgehalten, so Gore. Dies minimiert die Gefahr eines Wärmeverlusts, so dass die Füße auch bei nass-kalten klimatischen Bedingungen trocken und warm bleiben.

Test, wie trocken der Fuß im Meindl-Kampfstiefel mit der Extraguard-Technologie bleibt.
Meindl-Kampfstiefel mit der Extraguard-Technologie im Test „Gewässermarsche“. (Foto: AF)

Leder ist bereits auf natürliche Weise flammhemmend. Extraguard will auch hier ebenbürtig sein und bietet eine Flammhemmung nach der Feuerwehrnorm 15025. Bei einem Leder-Textil-Stiefel wird durch den Textilanteil sowohl die Haltbarkeit als auch die Flammhemmung in der Regel reduziert. Extraguard ist schon seit einiger Zeit bei Sicherheitsschuhen in Nutzung, zum Beispiel vom Hersteller Elton. Jetzt folgt der Militärstiefelmarkt.

Weitere Vorteile: Ein Lederstiefel muss in der Regel intensiv eingelaufen werden. Da es sich bei Extraguard um ein industrielles Produkt handelt, entfällt dieser Faktor. Zudem weiten sich Lederstiefel in der Regel enorm, wenn sie häufig und lange nass sind, auch dieser Faktor trifft bei dem neuen Material nicht zu. Daher verspricht Gore, dass sie von Anfang an bequem sind, nicht eingelaufen werden müssen und formstabil bleiben.

André Forkert