Die europäische Rüstungsagentur OCCAR hat heute im Auftrag von Deutschland die Beschaffung von 20.000 weiteren Nachtsichtbrillen des Typs MIKRON ausgelöst, wie aus einer Meldung von Hensoldt hervorgeht. Der Auftragswert soll der Mitteilung zufolge in einem mittleren dreistelligen Millionenbereich liegen. Die Auftragserfüllung obliegt dem erst jüngst gegründeten Gemeinschaftsunternehmen Hensoldt Theon NightVision GmbH.
Die OCCAR hat dazu bereits Mitte vergangenen Jahres einen entsprechenden Rahmenvertrag mit einem Industriekonsortium, bestehend aus der deutschen Hensoldt Optronics GmbH und der griechischen Theon Sensors SA, geschlossen. Aufgrund fehlender Haushaltsmittel konnten zu dem Zeitpunkt nur 9.500 gekauft werden. Beschafft wurden 4.550 Nachtsichtbrillen für die belgischen Streitkräfte sowie 5.000 Sätze der gleichen Nachtsichtbrille für die Bundeswehr.
Mit den nun im Juni gebilligten zusätzlichen Haushaltsmitteln, die Finanzierung erfolgt über das Sondervermögen Bundeswehr, konnte jetzt auch die verbliebene Option von 20.000 zusätzlichen Sätzen der Nachtsichtbrille ausgelöst werden. Hensoldt zufolge soll die Auslieferung der Brillen, welche in der Bundeswehr als „Bildverstärkerbrille, querschnittlich“ bezeichnet werden, im dritten Quartal 2024 abgeschlossen werden. Die Bundeswehr wird dann über 25.000 Sätze der Nachtsichtbrille verfügen.
Bei der Theon MIKRON handelt es sich um eine binokulare Nachtsichtbrille mit zwei 16-mm-Restlichtverstärkerröhren und integriertem Infrarotstrahler. Die Brille kann vom Soldaten sowohl am Helm, als auch mittels eines Kopftragesystems getragen werden. Die Monokulare können separat weggeklappt werden. Die MIKRON wird von einer einzelnen AA-Batterie gespeist, kann aber – sollte eine längere Betriebszeit notwendig sein – auch mit einem externen Batteriepack betrieben werden.
Die nun beschafften Brillen werden in einer leicht geänderten Systemkonfiguration ausgeliefert, wie der Hensoldtmitteilung zu entnehmen ist. Der Anpassungsbedarf wurde im Zuge der taktischen Einsatzprüfung festgestellt, welche die MIKRON Ende Februar 2022 erfolgreich bestanden hat.