Die Slowakei und Tschechien haben sich im Mai bzw. Juli unabhängig von einander entschieden, bis zu 433 Schützenpanzer des Typs CV90 Mk IV mittels Verträgen auf Regierungsebene zu beschaffen. Nun wurde beschlossen, die Schützenpanzer gemeinsam zu beschaffen und zu betreiben.
Am 27. August haben die tschechische Verteidigungsministerin Jana Černochová und ihr slowakischer Kollege Jaroslav Naď während der internationalen Luftfahrttage SIAF 2022 in Malacky eine Vereinbarung zur gemeinsamen Beschaffung und zum gemeinsamen Betrieb der CV90 unterzeichnet.
Demnach soll in Gesprächen mit der nationalen Verteidigungsindustrie nach Möglichkeiten gesucht werden, sie in die Entwicklung und Herstellung der Schützenpanzer einzubeziehen. Die Ministerien werden die technischen Spezifikationen der zu beschaffenden Fahrzeuge abstimmen, um eine maximale Effizienz bei der Entwicklung neuer Spezialversionen der Schützenpanzer zu erreichen.
„Konkret bedeutet dies, dass die Beschaffung und der anschließende Betrieb von CV90-Schützenpanzern in vielen Bereichen – technisch, industriell oder rechtlich – koordiniert werden“, sagte Černochová.
Naď ergänzte, es handele es sich um ein Projekt, das in seiner Größe für beide Länder einzigartig ist. „Wir haben eine Lösung gefunden, die für unsere Soldaten sehr interessant ist. Denn wenn wir sie fertigstellen, werden sie die gleiche Ausrüstung haben, mit der sie zusammen arbeiten, zusammen trainieren und zusammen eingesetzt werden können.“
Die Zusammenarbeit betrifft auch die Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit oder die Lieferung von Ersatzteilen. Die beiden Ministerien beabsichtigen, nach Möglichkeiten der Zusammenarbeit bei Übungen für militärische Einheiten zu suchen, die mit denselben Schützenpanzer-Typen ausgerüstet sind, und beabsichtigen, Informationen über die Erfahrungen mit dem Einsatz der Panzer in beiden Streitkräften auszutauschen.