StartMobilitätSchützenpanzerwettbewerb: Slowakisches Verteidigungsministerium entscheidet sich für den CV90 Mk IV

Schützenpanzerwettbewerb: Slowakisches Verteidigungsministerium entscheidet sich für den CV90 Mk IV

Martin Smisek und Waldemar Geiger

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Die slowakischen Streitkräfte beabsichtigen seit geraumer Zeit, die veralteten Schützenpanzer des Typs BVP-1 und BVP-2 durch moderne Schützenpanzer westlicher Bauart aus Basis eines Regierungsgeschäftes zu ersetzen. Wie letzte Woche öffentlich wurde, wählte ein Bewertungsausschuss des slowakischen Verteidigungsministeriums den CV90 Mk IV als neue Plattform aus, die die veralteten Schützenpanzer ersetzen soll. Diese Entscheidung muss jedoch noch von der slowakischen Regierung bestätigt werden, was bis zum 30. Juni 2022 geschehen soll.

Die Slowakei beabsichtigt, in der ersten Phase der Beschaffung 152 gepanzerte Kettenfahrzeuge in sieben unterschiedlichen Varianten (darunter 110 Schützenpanzer) zu erwerben. In der zweiten Phase sollen weitere 71 Fahrzeuge in sieben Varianten (darunter 20 120-mm-Mörserträger) beschafft werden.

Bis zum Stichtag 31. Januar 2022 gingen in Bratislava insgesamt fünf Angebote aus vier Ländern ein. Über die ungarische Regierung wurde der Lynx KF41 angeboten. Der von General Dynamics European Land Systems hergestellte ASCOD wurde durch die spanische Regierung angeboten. Schweden beteiligte sich mit zwei Varianten des CV90 Mk IV (CV 9030 IV und CV 9035 IV), hergestellt von BAE Hägglunds. Der letzte Kandidat war der Borsuk von Polska Grupa Zbrojeniowa, das Angebot erfolgte durch Polen.

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Der CV90 Mk IV entsprach schlussendlich am ehesten den Anforderungen der slowakischen Armee. Einer öffentlich gewordenen Bewertungstabelle des slowakischen Verteidigungsministeriums nach, erzielte das CV90-Angebot aus technischer Sicht 292 Punkte. Der ASCOD landete mit 279 Punkten auf dem zweiten und der Lynx mit 257 Punkten auf dem dritten Platz. Der Borsuk erzielte nur 30 Punkte, was darauf hindeutet, dass mehrere Bewertungsaspekte – aus bisher nicht bekannten Gründen – des Angebotes nicht gewertet wurden. Unklar ist auch, welche einzelnen Punkte und mit welcher Gewichtung bewertet wurde. Während den Tests festgestellte Vibrationsprobleme beim ASCOD haben aber dazu geführt, dass Lynx und ASCOD in der Abschlussbewertung die Plätze getauscht haben.

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Das schwedische Angebot bot dem Vernehmen nach auch den besten Preis – 1,669 Milliarden Euro für 152 Fahrzeuge der Serie CV9030 Mk IV – sowie die umfassendste industrielle Zusammenarbeit. Die Endmontage von 131 Fahrzeugen soll demnach bei der ZTS-ŠPECIÁL und die komplette Fertigung von 116 Geschütztürmen bei KOVAL SYSTEMS erfolgen. Darüber hinaus werden weitere slowakische Unternehmen mit der Lieferung von Teilsystemen betraut, unter anderem EVPÚ (Mechatronik), Aliter Technologies (Informations- und Kommunikationstechnologie), Ray Service (Elektronik), NEWAYS SLOVAKIA (Elektronik) sowie Virtual Reality Media (Simulatoren).

Der aktuelle Zeitplan sieht die Auslieferung der ersten neun CV90 Mk IV in der Schützenpanzer-Variante im Jahr 2025 vor. Die Auslieferung der restlichen 143 Fahrzeuge soll zwischen 2026 und 2028 erfolgen.

Martin Smisek und Waldemar Geiger