Die Lockheed Martin C-130J Hercules Flugzeuge werden mit Rüstsätzen für Spezialkräfte-Einsätze ausgerüstet. Die Bundeswehr verfügt bisher über drei C-130J-30. Weitere drei KC-130J-30 als Tankflugzeug werden noch bis 2024 folgen. Dabei handelt es sich vor allem um das Absetzen von Spezialkräften durch die Verfahren High Altitude Low Opening (HALO) und High Altitude High Opening (HAHO), der Einsatz als Forward Arming and Refuelling Point (FARP) sowie der Einsatz als Special Operations Surgery Team (SOST).
FARPs sind vorgeschobene Betankungs- und Aufmunitionierungsplätze, in denen sich Hubschrauber am Boden mit Treibstoff und Waffen versorgen können. So werden die An- und Abmarschwege zum Einsatzort drastisch verkürzt und die Stehzeiten im Einsatzgebiet verlängert. FARPs werden vor allem durch Kampfhubschrauber sowie Unterstützungs- und Transporthubschrauber bei Spezialeinsatzkräften genutzt. Oft befinden sich die FARPs an abgelegenen und taktischen Standorten oder sogar hinter den feindlichen Linien. Die Ausrüstung muss daher den Anforderungen schwieriger Umgebungen gerecht werden und unfehlbare Flexibilität bieten.
Bereits im März 2021 wurde eine mögliche Ergänzung der Fähigkeiten des Airbus A400M erfolgreich als FARP getestet. (S&T berichtete) Durch die Fähigkeit der Landung auf unbefestigten Pisten (UPR) sowie seines Tankvolumens von circa 60.000 Litern könnte der A400M als „mobile fliegende Bodenbetankungsanlage“ weltweit eingesetzt werden. Fehlende Infrastruktur und Tankwagen werden dabei durch den A400M ersetzt und die Hubschrauber können ihre Einsätze effektiver durchführen. Mit der Aufrüstung der C-130J wird die Luftwaffe so noch flexibler und leistungsfähiger.
Um als FARP zu dienen, müssen die Flugzeuge oder auch Hubschrauber entsprechende Forward Area Refueling Equipment (FARE)-Kits aufnehmen. Diese umfassen in der Regel eine oder mehrere Pumpen, Schläuche, Zapfpistolen, Zählwerke, Y-Stücke und Druckbetankungsanschlüsse. Bei den A400M-Tests wurden damals Airbus H145M, CH-53 GS sowie NH90 erfolgreich betankt.
André Forkert