StartBewaffnungWaffenstation Loki geht in Serienfertigung: Erste Lieferung bis 2026

Waffenstation Loki geht in Serienfertigung: Erste Lieferung bis 2026

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Der slowenische Experte für Waffenstationen und Fahrzeugtürme Valhalla hat für seine kleine Waffenstation Loki den ersten Serienauftrag erhalten. Dieser Beschaffungsentscheidung ist eine intensive Erprobung und Qualifizierungskampagne vorausgegangen, so das slowenische Verteidigungsministerium in einer entsprechenden Meldung. Demnach erhalten die slowenischen Logistik- und ABC-Abwehrkräfte insgesamt 51 Stück.

Die Waffenstation Loki auf dem ABC-Spürfahrzeug Cobra der slowenischen Streitkräfte.
Die Waffenstation Loki auf dem ABC-Spürfahrzeug Cobra der slowenischen Streitkräfte. (Foto: Slowenisches Verteidigungsministerium)

Die Auslieferung der Waffenstation Loki erfolgt bis 2026, ausgestattet mit einem MG 7,62 x 51 mm. Welches MG genau genutzt wird, wurde noch nicht final entschieden. Die Optronik der Waffenstation kommt von DAT–CON d.o.o., ebenfalls ein slowenischer Hersteller. Integriert werden die Waffenstationen auf den Rheinmetall HX 8 x 8 und die ABC-Spürfahrzeuge Cobra (Soldat & Technik berichtete). Cobra ist ein geschütztes 4 x 4 Fahrzeug in der Sechs-Tonnen-Klasse, ausgestattet und Integriert mit der automatisierten Spürausstattung von em.tronic.

Waffenstation Loki: Waffen und Sensoren

Als weitere Optionen sind auch schwere und überschwere Maschinengewehre bis hin zum sowjetischen NSV „Utes“ (russisch НСВ; Abkürzung für Никитина-Соколова-Волкова) im Kaliber 12,7 x 108 mm nutzbar. MGs dieses Kalibers werden auch von NATO-Staaten in Lizenz produziert und genutzt. Als Beispiele seien Rumänien mit dem Cugier und Finnland mit dem ITKK 96 genannt. Zudem kann ein Lenkflugkörper als Panzerabwehr- oder Multi-Effektor, in die Waffenstation Loki integriert werden. Hier sind aus westlicher Sicht unter anderem Effektoren wie der MBDA Enforcer, Spike SR/LR von Rafael/Eurospike, MBDA SADM (Small Anti Drone Missile) oder MBDA Mistral zu nennen.

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Für die Sensorik wurde DAT–CON ausgewählt. Die EOS-Serie bietet aktuell zwei Sensoren: EOS-100/129 und EOS-135/129. Diese zeichnen sich laut Hersteller als kostengünstige und wartungsarme Lösung für optische Zielgeräte für Waffensysteme mit mittlerer bis großer Reichweite aus. Je nach Systemanforderung besteht es aus einem Kamerasystem, das gekühlte und/oder ungekühlte Wärmebild-, SWIR-, NIR- und Tag/Nacht-Kameras sowie einen Laserentfernungsmesser zur Messung der Zielentfernung umfasst.

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Optionen für den Kunden

In Abhängigkeit von den Bedürfnissen und dem Budget kann der Kunde zwischen EOS-100/129 und seinem großen Bruder EOS-135/129 wählen. Die EOS-100/129 verfügt über eine ungekühlte Wärmebildkamera mit fester Brennweite, im Gegensatz zur EOS-135/129, die ein duales Sichtfeld mit zwei ungekühlten Wärmebildkameras verwendet. Dies erleichtert es dem Bediener bei der Suche nach einem Ziel dank der Bereitstellung eines breiten Sichtfeldes (13,8° x 10,3°). Bei der Zielerfassung und -bekämpfung steht dem Nutzer dann das schmale Sichtfeld (4,6° x 10,3°) für höchste Genauigkeit zur Verfügung.

Waffenstation Loki mit einem beispielhaft integrierten Effektor MBDA Enforcer.
Waffenstation Loki mit einem beispielhaft integrierten Effektor MBDA Enforcer. (Bild: Valhalla)

Hinzu kommt jeweils ein optischer Kanal 1/2,8″ Exmor R CMOS mit 1.920 x 1.080 Auflösung sowie zwei MPx. Der augensichere Laserentfernungsmesser hat eine Reichweite von 30 bis 3.000 m bei der EOS-100/129 sowie bis zu 6.000 m bei der EOS-135/129. Der Hersteller gibt für die EOS-100/129 eine Detektions- und Identifikationsreichweite Fahrzeug von 5,7 bzw. 1,5 km an, bei Personen von 3,3 bzw. 0,6 km. Für die EOS-135/129 liegen diese Werte bei 7,6 bzw. 2,0 km (Fahrzeug) sowie 4,4 bzw. 0,8 km (Person). Abhängig von der Kundenpräferenz sind Sensoren anderer Hersteller wie z. B. Thales, Hensoldt oder Safran in die Waffenstation Loki integrierbar.

André Forkert