StartStreitkräfte14 Kampfpanzer Leopard 2 A4 für Tschechien bestellt

14 Kampfpanzer Leopard 2 A4 für Tschechien bestellt

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Rheinmetall soll 14 Kampfpanzer 2 A4 bis Ende 2026 an die Tschechische Republik liefern, wie die Kollegen der Europäische Sicherheit & Technik berichten. Dies ist in einem Vertrag mit Rheinmetall Landsysteme niedergelegt, über den das tschechische Verteidigungsministerium am 3. Dezember informiert hat. Der Vertragswert wird mit rund vier Milliarden Kronen (umgerechnet 160 Millionen Euro) angegeben.

Einer der ersten Kampfpanzer Leopard 2 A4, die Tschechien übernommen hat.
Einer der ersten Kampfpanzer Leopard 2 A4, die Tschechien übernommen hat. (Foto: Tschechisches Heer/Tomáš Novák)

Rheinmetall wird die Kampfpanzer überholen und teilweise nach dem Bedarf Tschechiens ausstatten. Genutzt werden dafür möglicherweise Kampfpanzer aus dem Bestand der Schweizer Armee, für die sich Tschechien 2023 interessiert hatte. Damals war allerdings Rheinmetall zum Zuge gekommen und hatte 25 Kampfpanzer gekauft, die Anfang 2024 geliefert worden sind.

Tschechien setzt Modernisierung der Panzertruppe fort

Damit setzt Tschechien den Aufbau einer modern ausgerüsteten Panzertruppe fort. Im ersten Schritt sollen die Kampfpanzer aus russischer Produktion durch gebrauchte Leopard 2 A4 ersetzt werden. Diesen Ringtausch finanziert die Bundesregierung. Bisher sind seit 2023 28 Kampfpanzer Leopard 2 A4 und zwei Bergepanzer 3 Büffel zur Lieferung bis 2024 vorgesehen, von denen rund die Hälfte in Tschechien angekommen ist. Mit der heutigen Bestellung soll der Bestand bis 2026 auf 42 Kampfpanzer Leopard 2 A4 anwachsen.

Außerdem will sich Tschechien an der gemeinsamen Beschaffung von Leopard 2 A8 beteiligen. Im Juni hatte Premierminister Petr Fiala bekanntgegeben, dass die Regierung beschlossen hat, einem Abkommen über den gemeinsamen Kauf von Panzern mit anderen europäischen Ländern, allen voran Deutschland, beizutreten. Tschechien will bis zu 77 Kampfpanzer Leopard 2 A8 beschaffen.

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Beschaffung von neuen Schützenpanzern

Die Verteidigungsministerin Jana Černochová hatte damals erläutert, dass zunächst die Beschaffung von 61 Kampfpanzern Leopard 2 A8 geplant sei. Für weitere 16 Leopard 2 A8 solle eine Option in den Vertrag eingebracht werden, um den Kaufpreis aus der Gemeinschaftsbeschaffung zu sichern. Fiala hatte als Zielgröße für die modernisierte tschechische Panzertruppe angegeben: 122 Kampfpanzer Leopard 2 bis 2030. Das würde die Ausstattung von mindestens zwei Panzerbataillonen ermöglichen.

Daneben hat die Tschechische Republik im vergangenen Jahr auch 246 neue Schützenpanzer vom Typ CV90 Mk IV bestellt (Soldat & Technik berichtete). Der Auftrag umfasst sieben unterschiedliche Varianten im Gesamtwert von 59,7 Milliarden Tschechischen Kronen (etwa 2,49 Milliarden Euro). Die Wahl fiel auf dieses Fahrzeug, weil es nach Angaben des tschechischen Verteidigungsministeriums als einziges kampferprobt ist, in mehreren europäischen Ländern eingesetzt wird und den Anforderungen der tschechischen Streitkräfte entspricht.

Gerhard Heiming