Die dänischen Beschaffungsbehörde Forsvarsministeriets Materiel- og Indkøbsstyrelse (FMI) hat die dänische Precision Technic Defence Group (PTD) mit der Lieferung von modularen Sensorsystemen für Land-, Luft- und See-Plattformen beauftragt, wie sowohl FMI als auch PTD übereinstimmend bekanntgegeben haben. Der Vertrag wurde bereits am 13. Januar unterzeichnet und hat eine Laufzeit von sieben Jahren. Bei dem System soll es sich um ein Produkt handeln, das in internationaler industrieller Zusammenarbeit entwickelt wurde.
Nach PTD-Angaben haben die Einsätze der dänischen Streitkräfte, unter anderem in Afghanistan, gezeigt, dass ein kreiselstabilisiertes elektro-optisches Sensorsystem zur Überwachung von großen Gebieten das Lagebild von Fahrzeugbesatzungen erheblich verbessert. Gebiete auch aus der Bewegung heraus auf große Entfernungen zu erfassen und zu überwachen, ermögliche die frühzeitige Erkennung und Identifizierung von potenziellen Gefahren. So kann die Besatzung eines Fahrzeuges die Situation besser einschätzen und schneller die richtigen Maßnahmen ergreifen. Außerdem wird das Risiko an Kollateralschäden verringert, indem die Fähigkeit zur Unterscheidung zwischen Kombattanten und Nichtkombattanten verbessert und Waffensysteme mit höherer Genauigkeit eingesetzt werden.
Der jetzt geschlossene Vertrag umfasst ein Mittelstrecken- und ein Langstreckensensorsystem für alle Arten an Plattformen, zu Luft, Land und See. Precision Technic Defence Group arbeitet eigener Aussage nach mit seinem langjährigen Partner TeledyneFLIR zusammen, um den Vertrag und die wichtigsten Vertragsleistungen zu erfüllen. Das zu beschaffende System besteht aus einem Sensor, der mittels unterschiedlicher Optiken und Optroniken über weite Strecken bei Tag und Nacht und bei jedem Wetter beobachten und messen kann. Der Sensor wird über eine Fernsteuerung und einen Monitor bedient. Darüber hinaus umfasst der Vertrag Masten, Anzeigegeräte, Stromversorgungslösungen, Integration usw., die erforderlich sind, um die dänischen Streitkräfte mit der vollständigen Sensorfähigkeit auszustatten. Nutzer werden in allen Teilstreitkräften zu finden sein. Die Endnutzer wurden den Angaben des FMI zufolge von Anfang an in die Entwicklung mit eingebunden. Soldaten führten am Ende auch extensive Einsatzerprobungen durch, heißt es weiter in der FMI-Meldung.
Eines der Hauptziele des Lang- und Mittelstrecken-Sensorsystems ist die Entdeckung, Ortung und Identifizierung feindlicher Einheiten. In einem zweiten Schritt soll das Sensorsystems diese Informationen auch an andere Einheiten übermitteln können. Diese sind in der Regel an Land oder in der Luft unterwegs. Ein möglicher Niedrigenergie-LTD (Laser Target Designator), der zur Markierung der Ziele verwendet wird, dient demselben Zweck und ist insbesondere für die Kommunikation und Koordination mit luftgestützten Plattformen von Bedeutung.
Der Auftrag ist sowohl in einen Beschaffungs- als auch in einen Service- und Wartungsvertrag unterteilt, um die Versorgung des Sensorsystems für das nächste Jahrzehnt sicherzustellen. Die nächste Phase des Projekts sieht die Integration und Implementierung der Sensorsysteme auf den entsprechenden Plattformen vor – einschließlich Fregatten, Landfahrzeugen und Hubschraubern. Im Zusammenhang mit der Integration beabsichtigen PTD und Teledyne FLIR eigenen Angaben nach weiteren dänischen Unternehmen der Verteidigungsindustrie zu beteiligen.