StartBewaffnungEstland erteilt IAI Großauftrag für Loitering Munition

Estland erteilt IAI Großauftrag für Loitering Munition

Peter Felstead

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Das estnische Verteidigungsministerium unterzeichnete am 2. Mai 2023 einen Vertrag mit Israel Aerospace Industries (IAI) über die Beschaffung von Wirkmitteln mit großer Reichweite, die das israelische Unternehmen als „Langstrecken-Loitering-Munition“ bezeichnet.

Die genaue Art der beschafften Waffen wurde nicht bekannt gegeben, aber die Bilder, die einer IAI-Pressemitteilung über die Entwicklung beigefügt waren, zeigten Loitering Munition vom Typ Mini-Harpy- und Harop, während Bilder auf der Twitter-Seite des estnischen Verteidigungsministeriums ein Mini-Harpy-System zu zeigen scheinen.

Der Wert des Vertrags wurde ebenfalls nicht bekannt gegeben, aber IAI bezeichnete ihn als „eine der teuersten Beschaffungen im Verteidigungsbereich, die Estland je getätigt hat“, während der estnische Verteidigungsminister Hanno Pevkur auf Twitter von einem „neunstelligen Vertrag“ sprach, was darauf schließen lässt, dass der Vertrag einen Wert von mindestens 100 Millionen Euro hat.

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„Langstrecken-Loitering-Munition sind eine wichtige Ergänzung für die Entwicklung der estnischen Verteidigungsfähigkeit“, wurde Pevkur in einer IAI-Pressemitteilung vom 2. Mai zitiert. „Die Bedeutung von Feuerunterstützungsfähigkeiten kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, da Russland einen Großteil der Zerstörung in der Ukraine mittels Feuerunterstützungsmitteln verursacht hat. Die Einführung dieser neuen Fähigkeit ermöglicht es uns, den Feind aus größerer Entfernung anzugreifen.“

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„Der Markt für Langstrecken-Loitering-Munition ist derzeit turbulent. Jüngste Konflikte wie der Berg-Karabach-Konflikt und der derzeitige Krieg in der Ukraine haben die hohe Wirksamkeit dieser Art von Offensivwaffen gezeigt, was zur Entwicklung solcher Systeme durch mehrere Länder geführt hat, wobei zu erwarten ist, dass bald neue Akteure in den Markt eintreten werden“, so Ramil Lipp, Leiter der Rüstungsabteilung des estnischen Zentrums für Verteidigungsinvestitionen. „Die Zukunft dieses Marktes wird sicherlich einen intensiven Wettbewerb mit sich bringen, und die kommenden Jahre werden zeigen, wohin sich diese Systeme weiterentwickeln werden. Derzeit haben wir Aufträge für Langstreckenwaffen erteilt, deren genaue Spezifikationen wir nicht bekannt geben können, aber für die Zukunft planen wir die Beschaffung ähnlicher Waffen mit unterschiedlichen technischen Fähigkeiten und für unterschiedliche Schussdistanzen.“

Die Feuerunterstützungsfähigkeit der estnischen Streitkräfte wird derzeit mittels Mörser unterschiedlicher Kaliber sowie Panzerhaubitzen sichergestellt. Mit dem Zulauf von Mehrfachraketenwerfern und Loitering Munition in den Jahren 2024-2025 werden die Fähigkeiten auf diesem Gebiet deutlich gesteigert werden.

Die ersten Lieferungen von IAI-Loitering-Munition an Estland werden für das Jahr 2024 erwartet. Die estnischen Militärangehörigen werden vorher an den Systemen geschult, so dass sie diese sofort nach ihrer Ankunft einsetzen können.

Die Mini-Harpy, die von einem dualen elektro-optischen Infrarot-Suchkopf gesteuert wird, wiegt 40 kg (einschließlich eines 8 kg schweren Gefechtskopfes), hat eine Ausdauer von bis zu zwei Stunden und eine Einsatzreichweite von bis zu 100 km.

Harop trat in der medialen Breite erstmals im April 2016 im Berg-Karabach-Konflikt in Erscheinung, als die von Aserbaidschan eingesetzten Harops armenische Kolonnen, die sich der Front näherten, angriffen. Auch im Berg-Karabach-Konflikt 2020 wurden sie neben bewaffneten unbemannten Luftfahrzeugen des türkischen Typs Bayraktar TB2 wirksam eingesetzt. Harop, die mit einem vorwärts gerichteten Infrarot-/Farbsuchkopf (CCD) gesteuert wird, wiegt rund 135 kg, kann einen 16 kg schweren Sprengkopf tragen, hat eine Flugdauer von neun Stunden und eine Kommunikationsreichweite von 2.000 km.

Peter Felstead