Gemeinsam mit dem Kommando Spezialkräfte üben Gebirgsjäger den Freifalleinsatz im Tandemsprung. Mit dieser Fähigkeit können im Ernstfall Spezialisten auch an unzugängliche Orte schnell und lautlos transportiert werden. Neben der wichtigen Übung hatte die Fallschirmsprungwoche zudem einen gemeinnützigen Zweck.
Absprunghaltung einnehmen! Es gibt keine Zeit nachzudenken, denn im nächsten Moment wird man schon aus dem kleinen Flugzeug geschubst. Unter Köperanspannung stürzt man mit bis zu 180 km/h an einem Kommandosoldaten befestigt auf den harten Erdboden zu. Ein Gefühl der Freiheit, welches sich nicht beschreiben lässt, überkommt einen. Der Schirm öffnet sich und bei strahlend blauem Himmel gleitet man gemeinsam nach unten. Viel zu schnell ist der feste Boden wieder unter den Füßen.
Nicht nur zu Fuß geht es hoch hinauf bei der Gebirgsjägerbrigade 23, denn sie verfügt auch über spezialisierte Fallschirmspringer. Einige hiervon sind sogar freifallbefähigt, denn als leichte Kräfte sind die Gebirgsjäger auch luftbeweglich. Im Gegenteil zu den normalen Fallschirmjägern, die aus niedriger Höhe mit einem Rundkappenschirm abspringen und kaum die Möglichkeit haben zu lenken, springen die Freifaller aus großer Höhe ab und können punktgenau im Einsatzgebiet landen.
Für die Gebirgsjäger ist diese Fähigkeit äußerst wichtig. So können die Soldaten schnell schwer zugängliche Orte auch im schwierigen Gelände erreichen. Die Soldaten können zum Beispiel zu Aufklärungszwecken vorgeschickt werden, oder um Wege für die Hauptkräfte gangbar machen. Um in Übung zu bleiben müssen die Kameraden regelmäßig springen.
Einmal im Jahr wird eine Sprungwoche mit tatkräftiger Unterstützung durch das Kommando Spezialkräfte durchgeführt. Dieses Jahr fand sie in Feldkirchen statt. Hier nehmen die Tandemmaster der Gebirgsjägerbrigade 23 und des KSKs teil. In erster Linie dient die Veranstaltung dem Lizenzerhalt. Die Kameraden zehren gleichzeitig von dem Erfahrungsaustausch untereinander. Es ist immer eine besondere Chance, in den Austausch mit Kommandosoldaten zu treten.
Bei den Tandemsprüngen dienen freiwillige Soldaten als Sprunggepäck. An einen befähigten Kameraden gebunden stürzen sie sich gemeinsam in 3.400 Meter Höhe aus dem Flugzeug, bis nach 40 Sekunden freiem Fall der Fallschirm geöffnet wird, mit dem sie punktgenau am Boden landen können. So kann Personal mit speziellen Qualifikationen, wie Notfallsanitäter, die nicht fallschirmsprungbefähigt sind, in den Einsatzraum verbracht werden.
Die Veranstaltung dient zusätzlich einem karitativen Zweck. Die Freiwilligen haben die Möglichkeit, für ihren Sprung zu spenden. Ein Teil des Spendengeldes wird an die Werdenfelser Werkstätten gehen. Die Einrichtung hilft Menschen mit geistiger oder körperlicher Einschränkung, sich in das Arbeitsleben einzugliedern. Der andere Teil des Spendengeldes geht an das Sozialwerk der Gebirgstruppe. Es betreut Familien und Hinterbliebene.
Nach einer Woche Sprungdienst konnte die Ausbildung erfolgreich ohne Zwischenfälle abgeschlossen werden. Die Soldaten konnten an Erfahrungsschatz dazu gewinnen und den Lizenzerhalt sichern. So können die Kameraden weiterhin ihren militärischen Auftrag erfüllen.
Gebirgsjägerbataillon 233