StartBewaffnungSpanien bestellt erneut Eimos 81-mm-Mörsersystem

Spanien bestellt erneut Eimos 81-mm-Mörsersystem

Rheinmetall hat von den spanischen Streitkräften einen weiteren Auftrag für das Eimos 81-mm-Mörsersystem im Wert von fast 150 Millionen Euro erhalten. Dieser umfasst neben der Hardware auch Ausbildung und Instandhaltung. Auftragnehmer ist das spanische Tochterunternehmen Rheinmetall Expal Munitions. Die Lieferung soll bereits ab Ende dieses Jahres beginnen und bis Ende 2027 abgeschlossen sein. Nutzer werden laut Rheinmetall alle drei Teilstreitkräfte Spaniens sein.

Eimos ist ein fahrzeuggestütztes System, das aufgrund der integrierten Rückstoßdämpfung direkt von einer leichten Plattform abgefeuert werden kann und dabei einen Wirkungsbereich von 360 Grad hat. Das System ist bereits seit längerer Zeit bei der spanischen Legion und in der Version Dual-Eimos mit verbesserter Dämpfung auch bei der Marineinfanterie im Einsatz. Dabei ist auf der Ladefläche eines VAMTAC ST5 integriert. Das leicht geschützte 4×4-Fahrzeug der Fünf-Tonnen-Klasse des spanischen Herstellers Urovesa bietet der Besatzung ein Level 3-Schutzniveau gemäß der STANAG 4569. Für das Abfeuern muss die Besatzung jedoch die Kabine verlassen und den Mörser per Hand laden (Soldat & Technik berichtete).

Dual-Eimos kann Berichten zufolge bis zu 90 Prozent des Rückstoßes kompensieren und somit zur Schonung bzw. Langlebigkeit des Fahrzeugfahrwerks beitragen. Darüber hinaus wurde eine neues Trägheitsnavigationssystem (INU) integriert, welches den präzisen Waffeneinsatz auch abseits von Verbindungen zu Global Navigation Satellite Systemen (GNSS) sicherstellt. Um den Ansprüchen der auf den amphibischen Kampf spezialisierten Marineinfanterie gerecht zu werden, wurde das System so konzipiert, dass es eine Watfähigkeit bis zu 1,5 Meter ohne jegliche Vorbereitung aufweist.

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Eimos kann automatisch oder manuell gerichtet werden

Das System ist an das spanische Steilfeuer-C²-System TALOS angebunden. Somit können Feuerbefehle auch über Datenfunk übertragen und umgesetzt werden. Die Waffenanlage ist nach Eingang des Feuerkommandos selbstrichtend, kann bei Bedarf jedoch auch durch Joystick per Hand gerichtet werden. Das Waffensystem richtet dann während der Fahrt automatisch auf die übertragene Zielkoordinate. Im Falle einer notwendigen Feuerunterstützung kann diese dann unmittelbar nach Halt des Fahrzeuges erfolgen, der Ladeschütze muss in diesem Fall nur noch die Patrone mit der erforderlichen Ladung ansetzen.

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Als Teil des 2017 vom spanischen Verteidigungsinisterium gestarteten UTEX-Programms wurden auch diverse andere leichte Trägerfahrzeuge getestet. Bei Ausfall des Fahrzeuges oder Bedarf eines abgesessenen Einsatzes kann das Rohr ohne spezielles Werkzeug aus dem integrierten Mörsersystem entnommen und mittels mitgeführtem Zweibein, Bodenplatte und Periskop in klassischer Weise auch abseits des Fahrzeuges genutzt werden.

Redaktion/sab