StartBewaffnungBundeswehr bestellt abgegebene Panzerabwehrrichtminen nach

Bundeswehr bestellt abgegebene Panzerabwehrrichtminen nach

Gerhard Heiming

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Nach der Abgabe von Panzerabwehrrichtminen (PARM) an die Ukraine im vergangenen Jahr, S&T berichtete, werden jetzt die Bestände der Bundeswehr wieder aufgefüllt. Die Präsidentin des Beschaffungsamtes der Bundeswehr, Annette Lehnigk-Emden, hat am 14. November einen Rahmenvertrag zur Beschaffung von bis zu 10.000 PARM DM22 mit dem Hersteller, TDW Gesellschaft für verteidigungstechnische Wirksysteme, einer Tochterfirma der MBDA Deutschland GmbH, unterzeichnet. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hatte Ende Oktober 2023 die entsprechende 25-Mio-Euro-Vorlage gebilligt und 67,8 Millionen Euro aus dem Einzelplan 60 freigegeben.

Als Festbeauftragung wurden dem BAAINBw zufolge 2.600 PARM sofort abgerufen und eine Lieferung bis 2027 vereinbart. Da für die Neuproduktion der PARM DM22 technische Änderungen eingebracht werden müssen, ist eine Neuqualifizierung erforderlich. Dafür werde eine Demonstrationscharge ab 2025 produziert. In der Truppe sollen erste System ab 2026 verfügbar sein. Die optionalen Lieferungen können in Losgrößen von jeweils 1.000 Stück abgerufen werden.

Nach Angabe des BAAINBw wird die auf einem Stativ montierte Richtmine gegen Kampfpanzer und gepanzerte Kampffahrzeuge eingesetzt. Das Wirkprinzip der PARM beruht darauf, dass die Auslösung über einen Lichtwellenleiter (Länge 40 m) erfolgt, der über den möglichen Annährungsweg gelegt wird. Wird dieser unterbrochen, zündet der ausgerichtete Gefechtskopf und bekämpft das ankommende Fahrzeug. Da der Anflug aus nächster Nähe und sehr bodennah erfolgt, wird dem System auch eine sehr hohe Wirksamkeit gegenüber Panzern mit abstandsaktiven Schutzsystemen zugesprochen. Begründet durch dieses Wirkprinzip können selbst breite Straßen und Schneisen mit einzelnen PARM-Systemen gesperrt werden, wo sonst vergleichsweise viele herkömmliche Minen benötigt würden.

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Der Hersteller verweist darauf, dass die modulare Bauweise der PARM Modifikation der Mine mit geringem Aufwand ermöglicht. So kann diese beispielsweise mit verschiedenen Sensoren und einer Fernsteuerung ausgestattet werden.

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TDW rechnet zudem mit weiteren Verkaufserfolgen der Panzerabwehrrichtmine. „Der Auftragseingang ist ein erster Meilenstein mit Blick auf den Ausbau unserer Produktionskapazitäten. PARM stärkt die Marktposition von TDW als führendes Gefechtskopfunternehmen in Europa“, wird Andreas Seitz, Geschäftsführer von TDW, in einer am 15. November verschickten Pressenmitteilung zitiert. „Wir sind davon überzeugt, dass PARM sowohl Deutschland als auch anderen Nationen helfen wird, ihre Area Denial Fähigkeiten zu entwickeln und auszubauen“, Seitz weiter.

Gerhard Heiming