StartMobilitätCH-53K und H-47F im Rennen für STH

CH-53K und H-47F im Rennen für STH

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Anlässlich des 31. Internationalen Hubschrauberforums in Bückeburg (3. und 4. Juli 2019) gaben Sikorsky und Boeing weitere Details ihrer Lösungen für den deutschen Bedarf an einem schweren Transporthubschrauber bekannt.

CH-53K King Stallion

Sikorsky informierte im Rahmen einer Pressekonferenz, an der seitens des Unternehmens Elizabeth Parcella, Director, International CH-53K Programs, Frank Crisafulli, International CH-53 Manager, Mike Schmidt, und der Sohn des Firmengründers und heutige Berater Sergej Sikorsky, teilnahmen.

Sikorsky sieht in der Tatsache, dass das Unternehmen seit zwei Jahren mit einem breit aufgestellten deutschen Team zusammenarbeitet einen wesentlichen Vorteil, der laut Aussage des Unternehmens, wesentlichen im Rahmen der Angebotsaufforderung durch das BAAINBw formulierten Forderungen entgegenkommt. Im Prinzip sollen die deutschen Partner in die Lage versetzt werden, praktisch die gesamte logistische Unterstützung vor Ort zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang wies das Unternehmen darauf hin, dass die Beschaffungskosten für den CH-53K zwar sicherlich über denen des H-47 lägen, bei Betrachtung der gesamten Lebenshaltungskosten das Luftfahrzeug jedoch das wirtschaftlichere Angebot darstelle. Die Firma betonte hierzu, dass die Beschaffungskosten in der Regel lediglich 20% der Life Cycle Costs ausmachten. Zudem sei bei einer Bewertung der durch den Hubschrauber wahrzunehmenden Aufgaben (in der Angebotsaufforderung vordefinierte Missionsprofile) vermutlich festzustellen, dass bei der Wahl des CH-53K deutlich weniger Luftfahrzeuge benötigt würden, als bei der Bewertung des Wettbewerbers. Dies habe gleichermaßen Auswirkungen auf die Stärke des geforderten Personals, Ersatzteile und logistischen Aufwand. Zudem entstehe durch die Möglichkeit, die Rotorblätter einklappen zu können, kein zusätzlicher Platzbedarf bei der für die gegenwärtige CH-53 GA/GS-Flotte bereits existenten Infrastruktur an den Standorten.

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Weitere Details gab es bezüglich der Ausgestaltung der Zusammenarbeit mit Rheinmetall. Der deutsche Partner übernimmt nicht nur den deutschen „Teamlead“, sondern insgesamt drei Aufgaben:

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  • Simulation und Ausbildung
  • Technische Dokumentation
  • Wartung und Instandsetzung (MRO)

Da die Bundeswehr in der Angebotsaufforderung einen Level-C-Simulator fordert wird ein Team von Rheinmetall Ingenieuren in den nächsten Monaten zusammen mit dem Partner Sikorsky an der Entwicklung dieses Simulators in den USA arbeiten.
Der gemeinsam mit dem US Marine Corps überarbeitete Zeitplan sieht vor, dass das US Marine Corps ab 2023 über den ersten einsatzfähigen Hubschrauber verfügen wird. Bei einem Zuschlag durch die Bundeswehr wäre Sikorsky in der Lage bis zu 32 Maschinen auf einer Fertigungsstraße produzieren zu können, bei Bedarf könnte diese auch auf über 40 Luftfahrzeuge ausgeweitet werden. Da das US Marine Corps maximal 24 CH-53K pro Jahr abnehmen will, wären somit genug Kapazitäten für eine gleichzeitige Produktion beider Aufträge (und darüber hinaus) möglich. Das STH Programm sieht einen Zulauf in den Jahren 2024 bis 2032 vor.

H-47F Chinook

Boeing und die ESG Elektroniksystem- und Logistik GmbH unterzeichneten während des Hubschrauberforums auf dem Boeing-Stand in Bückeburg eine Kooperationsvereinbarung. Dabei leisteten Michael Haidinger, President Boeing Deutschland, Michael Hostetter, Vice President Boeing Defense & Security Germany, Christoph Weber, Leiter ESG DEFENCE + PUBLIC SECURITY, und Carsten Gudehus, Leiter Hubschraubersysteme bei der ESG, symbolische Unterschriften auf der Abbildung eines H-47F mit der Kennzeichnung der deutschen Luftwaffe.

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v.l.n.r. Michael Hostetter, Christoph Weber, Carsten Gudehus und Michael Haidinger (Foto: Boeing)

Die Vereinbarung unterstützt das Angebot des H-47 Chinook im deutschen STH-Wettbewerb und umfasst sowohl In-Service-Support als auch verschiedene Leistungen im Rahmen des Life Cycle Management. Mit dieser Kooperation baut Boeing sein In-Service Support-Netzwerk weiter aus und nutzt die Expertise der ESG bei der Bereitstellung innovativer und komplexer Lösungen für die Bundeswehr. Dazu zählen lokal ausgerichtete Logistikdienstleistungen zur Unterstützung von Effizienz, Zuverlässigkeit und Technologie. Als neues Mitglied des Industrieteams soll ESG den STH über den gesamten Lebenszyklus unterstützen. Der Industrieplan von Boeing wird der Bundeswehr eine langfristige Unterstützungs- und Ausbildungslösung vor Ort anbieten. Diese umfasst die Wartung der Hubschrauber, die Ausbildung der Crews sowie technisches Training, Forschungs-, Entwicklungs- und Technologielösungen sowie die Integration von Kommunikations- und Missionssystemen. Neben der Effizienz der Chinook hebt Boeing insbesondere die bessere Interoperabilität und die Tatsache, dass es sich bei der H-47F um ein ausgereiftes Produkt handelt (Low-Risk Ansatz), hervor.

Weiterer Ablauf

  • Q4 2019 – Angebotsabgabe
  • Q1 2021 – Vertragsschluss
  • Q1 2024 – Lieferung 1. Maschine

Jürgen Hensel und Waldemar Geiger