StartMobilitätErste verbesserte CV-22B Osprey an US-Spezialkräfte ausgeliefert

Erste verbesserte CV-22B Osprey an US-Spezialkräfte ausgeliefert

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Die US-Flugzeughersteller Bell und Boeing haben nach eigenen Angaben bereits im Dezember das erste modifizierte Luftfahrzeug des Typs CV-22B Osprey an die 20th Special Operations Squadron auf der Cannon Air Force Base ausgeliefert. Zuvor wurden die Arbeiten im Rahmen des laufenden Modernisierungs-Programms zur Verbesserung der Gondeln des Kipprotors der Osprey abgeschlossen. Die Arbeiten werden im Montagezentrum von Bell in Amarillo durchgeführt, wo sich die Produktionslinie der V-22 befindet.

Im Dezember hatten Bell und Boeing und das US Naval Air Systems Command einen Vertrag unterzeichnet, der Verbesserungen an der Gondel für die gesamte Flotte vorsieht. Der Vertrag im Wert von 81 Millionen US-Dollar umfasst die Herstellung von Nachrüstsätzen und den Einbau. Die Arbeiten sollen bis 2025 abgeschlossen sein. Als erste erhalten die CV-22B Osprey in der Variante für Spezialkräfte die Anpassung.

Die Gondeln der V-22 enthalten Antriebskomponenten, die für die Fähigkeit des Flugzeugs entscheidend sind, im Flug von der vertikalen Start-/Landekonfiguration in den Vorwärtsflugmodus überzugehen. Die Modifikationen an der Gondel umfassen strukturelle Änderungen, die die Wartungszeit und -kosten reduzieren, sowie Verbesserungen an der Verkabelung. Nach Angaben von Bell und Boeing entfallen dadurch rund 60 Prozent der Wartungsstunden an den V-22 Gondeln.

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Bell/Boeing V-22 Osprey

Die V-22 Osprey wurde von Textron/Bell gemeinsam mit Boeing entwickelt und gebaut. Das Besondere an diesem Luftfahrzeug sind seine Kipprotoren, die aus dem Vertikalstart- und -landeflugzeug (VTOL) während des Fluges einen Turboprop-Starrflügler mit deutlich höheren Reisegeschwindigkeiten machen. Auf diese Weise werden die Vorteile eines Hubschraubers mit denen eines Starrflüglers kombiniert. Das Entwicklungsprogramm wurde auf der Grundlage des Joint Services Advanced Vertical Lift Aircraft (JVX)-Programms des US-Verteidigungsministeriums initiiert, das ab 1983 vom U.S. Marine Corps (USMC) geführt wurde. Erstflug war 1989, die Serienproduktion startete 1997.

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Es existieren verschiedene Versionen, die MV-22B als Basismodell des USMC, die CV-22B der United States Air Force (USAF) sowie die CMV-22B der U.S. Navy. Damit ist die Osprey ein Mehrzweckflugzeug, das für Truppen- und Frachttransporte, Spezialoperationen und Kampfeinsätze eingesetzt werden kann. Neben den USA nutzt auch Japan dieses Luftfahrzeug.

CV-22B

Die CV-22B Maschinen der USAF sind explizit als U.S. Air Force Long-Range Special Missions Aircraft für Spezialoperationen entwickelt worden, sie ersetzen damit die MH-53 des Air Force Special Operations Command (AFSOC).

Neben zusätzlichen Funkgeräten besteht die Ausstattung vor allem aus Vorrichtungen zum Absetzen von Fallschirmspringern, Fast-Roping- und Schutzsystemen (ITT Avionics AN/ALQ-211 SIRFC RF-Schutzsystem, Directed Infra-Red Countermeasures (DIRCM), Raytheon Silent Knight terrain-following/terrain-avoidance multimode Radar,). Die V-22 kann auch bewaffnet werden. Dazu wird auf der Heckrampe ein M240- oder .50-Maschinengewehr lafettiert, außerdem ist die Integration des Remote Guardian System von BAE Systems mit der GAU-17 möglich.

Die CV-22B kann nach Angaben der U.S. Air Force bis zu 24 Soldaten (nur Sitze) bzw. 32 Soldaten (Sitze und Boden) oder eine Nutzlast von etwa 4,5 Tonnen transportieren. Ohne Luftbetankung wird die Reichweite mit 926 km (unter Zuhilfenahme eines zusätzlichen Innentanks) und die Höchstgeschwindigkeit mit maximal 518 km/h angegeben.

André Forkert