StartStreitkräfteenhanced Vigilance Activity Battlegroup: Bundeswehr schickt Infanteriekräfte in die Slowakei

enhanced Vigilance Activity Battlegroup: Bundeswehr schickt Infanteriekräfte in die Slowakei

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Die Bundeswehr will vor dem Hintergrund des russischen Überfalls auf die Ukraine weitere Kräfte „zu Land, zu Wasser und in der Luft“ an die NATO-Ostflanke entsenden. Ein Bestandteil dieser Maßnahmen ist die Beteiligung deutscher Kräfte an einer „enhanced Vigilance Activity Battlegroup“ in der Slowakei, wie das Bundesministerium der Verteidigung heute Abend mitgeteilt hat. Der Entschluss für die Beteiligung erfolgte „in enger Abstimmung mit der slowakischen Regierung und weiteren Partnern“, heißt es in der Mitteilung. Dazu hat es auch einen engen Austausch der Verteidigungsministerin mit ihrem slowakischen und niederländischen Counterpart gegeben.

Das Heer wird dazu Infanteriekräfte in Kompaniestärke stellen, welche durch Verstärkung verbündeter Kräfte bis April zu einem gemischten Kampftruppenbataillon aufwachsen sollen.

Darüber hinaus wird sich die Bundeswehr kurzfristig mit weiteren Kräften an der NATO-Ostflanke engagieren. Bereits entschieden ist die Verlegung des Flugabwehrsystems Patriot. Darüber hinaus wird sich die Korvette „Erfurt“, eigentlich auf dem Weg zur Teilnahme an der UNIFIL-Mission (United Nations Interims Force in Lebanon) vor der libanesischen Küste, der Standing NATO Maritime Group 1 (SNMG 1) in der Ostsee anschließen. Zudem wird das Flottendienstboot „Alster“, ein spezielles, mit elektronischen, hydroakustischen und elektro-optischen Sensoren ausgerüstetes Aufklärungsschiff, am Samstag in die Ostsee entsandt.

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Bereits abgeschlossen ist die Verstärkung der eFP Battle Group in Litauen, die dafür vorgesehenen 350 Soldatinnen und Soldaten starken Verstärkungskräfte sind bereits in Rukla angekommen. Die Zusammensetzung dieser Truppe besteht hauptsächlich aus Aufklärungs-, Artillerie- und ABC-Abwehrkräften. Auch das Engagement der Bundeswehr beim AirPolicing in Rumänien, bestehend aus drei Kampfflugzeugen des Typs Eurofighter, wurde um drei weitere Eurofighter erweitert.

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Auffallend ist, dass es sich bei den Beteiligungen der Bundeswehr ausschließlich um Kleinsttruppenkontingente handelt. Einzelne, aus laufenden Aufträgen abgezogene Schiffe und Kampfflugzeuge, einen Geschützzug Artillerie sowie eine Infanteriekompanie – viel mehr scheinen die deutschen Streitkräfte kurzfristig nicht aufbieten zu können.

Waldemar Geiger