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Visiere für Dienstpistolen – ein Überblick

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Auch wenn die Dienstpistole seit ihrer Einführung bei den Streitkräften der Welt nie vollständig wegzudenken war, so erlebt dieser Waffentypus spätestens seit Ende des Kalten Krieges und dem Beginn des Zeitalters der Auslandseinsätze eine späte Renaissance. Als deutlicher Schritt dieser Entwicklung ist die sukzessive Ablösung teilweise deutlich betagter Faustfeuerwaffen innerhalb der Streitkräfte zu sehen. Aber auch mit vermeintlich modernen Pistolen ausgestattete Armeen denken über weitere Kampfwertsteigerungen oder Neubeschaffungen nach. In diesem Spektrum kommt der Visierung eine stetig wachsende Bedeutung zu.

In den Jahrzehnten nach dem Kalten Krieg wurden in den meisten Nationen neue Dienstpistolen in die Streitkräfte eingeführt. Trotz des vergleichsweise geringen Gefechtswertes und der aufwändigen Ausbildung an der Faustfeuerwaffe ist das kompakte Wirkmittel bis heute als Backup-Waffe oder auch als primäres Wirkmittel zur Selbstverteidigung nicht aus der Ausstattung von bewaffneten Organisationen wegzudenken. Selbst die ab den 1980er-Jahren partiell eingeführten Personal Defense Weapon (PDW)-Lösungen konnten die Dienstpistole nicht in ihrem Dasein gefährden. Im Zuge des neu entstandenen Interesses wurde die Pistole auch final und unbestritten auf die Ebene eines Systems erhoben. Waren Einzelaspekte wie das Holster vorher wenig beachtet und als reines Transportbehältnis angesehen, zwang die zunehmende Modularisierung und Modernisierung sowohl der Schießausbildung als auch der daraus resultierenden Ausrüstung die Beschaffer weltweit zum Umdenken. Weitere Aspekte wie Laser-Licht- Module und wechselbare Griffstücke taten ihr Übriges, um den neuen Status zu festigen. Es liegt daher in der Natur der Sache, dass auch das für den gezielten Schuss verantwortliche Mittel der Visierung in den Fokus der Entwicklung trat und heute in Wechselwirkung mit den anderen Komponenten des Systems Kurzwaffe unterschiedliche Strömungen aufweist.

Die offene Visierung – der Goldstandard?

Die klassische und offene Visierung ist bis heute nicht wegzudenken. Einfach, robust und kosteneffizient ist sie Kernanforderung an jede moderne Dienstpistole. Dennoch hat das vermeintlich einfache Zielmittel in den letzten Jahrzehnten eine deutliche Transformation erlebt. Nach- oder selbstleuchtende Visierungen zur Steigerung der Nachtkampffähigkeit sind bereits seit den 1970er-Jahren bekannt, konnten sich aber lange Zeit nicht im Bereich der Pistolenvisierung querschnittlich durchsetzen.

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