StartFührung & KommunikationVector: Aufklärungsdrohnen aus Deutschland für die Ukraine

Vector: Aufklärungsdrohnen aus Deutschland für die Ukraine

Gerhard Heiming

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Im Rahmen der Ertüchtigungsinitiative der Bundesregierung erhalten die Streitkräfte der Ukraine unbemannte Aufklärungsdrohnen des Typs Vector von Quantum-Systems. Wie der Hersteller Quantum-Systems mitgeteilt hat, sind erste Systeme bereits an die Ukraine ausgeliefert. Die Auslieferung des größeren Teils der bestellten Menge befinde sich noch in der Vorbereitung und Durchführung und erfolge nach der Ausbildung der ukrainischen Einsatzkräfte und der Drohnenpiloten.

Für die Ausbildung auf den Einsatz der Vector-Aufklärungsdrohne seien üblicherweise nicht mehr als vier Tage notwendig, schreibt Quantum-Systems. Die Details zu Modalitäten und Logistik würden in enger Absprache zwischen den beteiligten Partnern geklärt.

Florian Seibel, Gründer und CEO von Quantum-Systems, selbst 16 Jahre lang bei der Deutschen Bundeswehr und als Heeresflieger eingesetzt, zu der aktuellen Situation: „Aufgrund des Ausnahmezustandes vor Ort und dank der Unterstützung des Bundesverteidigungsministeriums konnten wir den Auftrag aus der Ukraine sehr schnell bedienen und realisieren. Das trifft nicht nur auf die Finanzierung zu, sondern auf die Koordination der Ausbildungsleistung und der Ausfuhrgenehmigung. Die Solidarität mit der Ukraine und die Verteidigung unserer gemeinsamen demokratischen Werte hat zu einem sehr viel schnellerem Verfahren geführt, als es normal der Fall wäre.“

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Die Aufklärungsdrohne kann als Flächen- (Vector) oder Rotorflugzeug (Scorpion) konfiguriert werden. In beiden Versionen ist sie senkrechtstartfähig. Der Vector wird als eVTOL fixed-wing beschrieben. Bei einer Spannweite von 2,80 m beträgt das maximale Abfluggewicht 7,4 kg. Die drei Hubtriebwerke werden elektrisch angetrieben. Für den Übergang in den Horizontalflug werden die Triebwerke um 90 Grad nach vorn geschwenkt. Den Marschflug übernimmt allein das Hecktriebwerk. Damit erreicht der Vector eine Höchstgeschwindigkeit bis 70 km/h und eine Flugzeit bis 120 Minuten.

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Ohne Werkzeug umgebaut zum Scorpion reduzieren sich die Werte auf Spannweite 1,37 m; Gewicht: 5 kg; Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h und Flugzeit: 35 Minuten.

Für die Nutzlast stehen verschiedene optische und IR-Sensoren in einer kardanisch aufgehängten Beobachtungskapsel zur Verfügung.

Die High-Tech Drohne Vector passe in das Anforderungsprofil der Ukrainischen Armee für die Luftaufklärung, schreibt Quantum-Systems. Sie fliege fast geräuschlos und liefere über einen verschlüsselten Datenlink hochauflösende Videobilder aus der Luft und trage damit zu einem genauen Lagebild bei. Die Vector Aufklärungsdrohnen haben auch eine entsprechende digitale Anbindung, um in Kombination mit anderen Systemen in Echtzeit zu kommunizieren und somit eine Kampfwertsteigerung im Verbund zu erreichen.

Die vollständig automatisierten Flugsysteme sind nach Angabe des Herstellers mit KI-Fähigkeiten ausgestattet und ermöglichen es ihren Nutzern, vom aufkommenden Megatrend autonomer Datenerfassungslösungen aus der Luft zu profitieren.

Das Vector-System wird in einem Transportkoffer geliefert, der von einer Person getragen werden kann. Der Aufbau zum flugfertigen Gerät (mission-ready) dauert nach Angabe von Quantum-Systems nur zwei Minuten. Das Bodensystem ist in einen Tablet-Computer integriert und erlaubt zusammen mit der Mission Software die vollständige Kontrolle des Fluggeräts, die Speicherung aller mit den Sensoren gewonnen Daten sowie eine erste Auswertung. Mit einer optionale Long Range Groundstation kann die Reichweite des Systems auf 25 km erweitert werden.

Mit der Ertüchtigungsinitiative will die Bundesregierung Staaten beim Aufbau von Sicherheitsstrukturen unterstützen. Als Hilfe zur Selbsthilfe werden Projekte von der Beratung bis zur Ausstattung mit Gerät (auch Waffen, Gefechtsfahrzeuge) unterstützt. Für die Ertüchtigungshilfe stehen im Bundeshaushalt 2022 zwei Milliarden Euro überwiegend für die Ukraine zur Verfügung. Daraus wird unter anderem ein Teil der Ausrüstung bezahlt, die das BMVg am 2. August in einer Aufstellung bekannt gegeben hat.

Gerhard Heiming