Die Einführung des niederländischen Kampfkleidungssystem DOKS (Defensie Operationeel Kleding System) verzögert sich voraussichtlich um ein weiteres Jahr, da keines der eingereichte Bekleidungssysteme die Ansprüche der niederländischen Streitkräfte erfüllen konnte. Wie das niederländische Verteidigungsministerium in einer Pressemeldung am 1. Februar 2023 mitteilte, entsprach die angebotene Kleidung in Erprobungen nicht den von ihm vorab festgelegten Anforderungen. Für die Streitkräfte gelte der Grundsatz „Qualität ist wichtiger als Schnelligkeit“, weshalb sie nichts Geringeres akzeptieren würden. Dies teilte Staatssekretär Christophe van der Maat der Abgeordnetenkammer mit.
Das Verteidigungsministerium testete die Kampfbekleidung potenzieller Lieferanten. So trugen die Soldaten verschiedener Einheiten die Kampfkleidung unter unterschiedlichen klimatischen Bedingungen. Hier wurden Funktionalität und Tragekomfort bewertet. Außerdem wurden verschiedene Qualitätstests durchgeführt. Keines der Systeme erfüllt derzeit die vom Verteidigungsministerium geforderten Spezifikationen. Beide Anbieter – aus gut unterrichteten Kreisen ist zu vernehmen, dass es sich dabei um Sieon und Hexonia, jeweils mit weiteren Partnern, handelt – haben angegeben, dass sie die Kampfkleidung verbessern können, um die festgelegten Qualitätsanforderungen zu erfüllen.
Die jetzige Verzögerung ist nicht die erste im DOKS-Projekt. Bereits zuvor war das Vorhaben aus juristischen Gründen ins Stocken geraten. So hatte ein abgelehnter Hersteller Einspruch per Eilverfahren eingeleitet. Das niederländische Verteidigungsministerium hatte daher bereits zu einem früheren Zeitpunkt beschlossen, eine Zwischenlösung einzuführen.
Seit Mitte 2022 wird den Soldatinnen und Soldaten ein verbessertes Bekleidungspaket ausgegeben. Bei der Ausgabe von rund 480.000 Hosen und Jacken handelt es sich um eine große logistische Aufgabe. Da DOKS länger auf sich warten lässt, wird die Übergangslösung verlängert.