Die Schweiz baut ihre internationale Kooperation mit der Europäischen Verteidigungsagentur (EVA) weiter aus. Dies bestätigt das Bundesamt für Rüstung armasuisse in einer entsprechenden Pressemeldung vom 6. Juni 2024. Die armasuisse beteiligt sich an einem Projekt, bei dem die Anforderungen an die Wirksamkeit von Kleinkalibermunition standardisiert und damit die Technologien für diese Geschosse optimiert werden. Bundespräsidentin Viola Amherd hat die entsprechende Vereinbarung zur Teilnahme am Projekt „Small Arms Ammunition Technologies“ (SAAT) der Europäischen Verteidigungsagentur (EVA) teil.
Konkret geht es unter anderem darum, gemeinsame Anforderungen an die Wirksamkeit, Logistik und Nachhaltigkeit von Kleinkalibermunition zu definieren. In diesem Zusammenhang soll ein optimierter Prototyp oder ein Modell eines Kleinkalibergeschosses entwickelt werden und ein Beitrag zur Optimierung der Technologien für Munitionskomponenten geleistet werden. Das Projekt SAAT schafft wichtige Grundlagen im Hinblick auf zukünftige Beschaffungen für die Schweizer Armee im Bereich der Kleinkaliberwaffen und -munition. Für diese Arbeiten wird die armasuisse laut ihrer Meldung Vertreter der Armee, wichtige Interessensgruppen wie zum Beispiel den Schweizer Schiesssport Verband (SSV) und weitere Experten involvieren.
Des Weiteren besteht die Möglichkeit der Beteiligung der Schweizer Industrie. Dadurch könnten die Erkenntnisse aus dem Projekt direkt in die Herstellung von Kleinkalibermunition fließen. Es nehmen Belgien, Frankreich, die Niederlande, Norwegen, Polen, Schweden, Tschechien, Italien und die Schweiz am Projekt teil. Mit Ausnahme der Schweiz sind die andere alle NATO-Mitglieder, und unterliegen damit ohnehin dem NATO-Standard.
Schweiz beteiligt sich an acht Capability Technology Groups der EVA
Grundlage ist die Vereinbarung über die Zusammenarbeit mit der EVA vom 16. März 2012. Dieses Abkommen ermöglicht der Schweiz die Teilnahme an EVA-Projekten und -Programmen im Bereich der Forschung und Technologie sowie der Rüstungszusammenarbeit. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit kann die Schweiz Programme, Projekte und Aktivitäten der EVA identifizieren, an denen sie sich beteiligt. Eine Beteiligung erfolgt durch das Leisten von Beiträgen in spezifischen Expertenforen und Forschungsgruppen.
Die Schweiz beteiligt sich momentan an acht Capability Technology Groups (CapTechs) der EVA und hat sich mehreren Forschungsprojekten angeschlossen. Diese Gruppen und Projekte führen entsprechend dem durch die EVA-Mitgliedstaaten definierten Fähigkeitsbedarf gemeinsame Forschungs- und Technologieaktivitäten durch.
Andre Forkert