Der Sensorspezialist Hensoldt liefert eine nicht näher genannte Anzahl modernster optischer Sichtsysteme für den Schützenpanzer Puma. Kunden sind die Systemhäuser KNDS und Rheinmetall, die den Puma produzieren und diesen mit der gemeinsam gegründeten PSM GmbH vertreiben. Der Auftragswert liegt im zweistelligen Millionenbereich. Neben den Sichtsystemen für die Türme der Schützenpanzer umfasst der Auftrag auch die Ausstattung für zwölf Turmtrainer zur Ausbildung von Fahrzeugbesatzungen. Mit der Auslieferung trägt Hensoldt zur Verbesserung des Puma auf den Konstruktionsstand S1 bei.
Der Auftrag besteht aus der Lieferung der turmunabhängigen stabilisierten Hauptoptik Peri-RTWL (Rundblick Tagsicht Wärmebild Laser) für den Kommandanten und der turmgebundenen stabilisierten Feuerleitoptronik WAO (Waffenanlage Optronik) für den Richtschützen. In beiden Sichtsystemen sind jeweils drei leistungsfähige Sensoren integriert: Ein Attica-Wärmebildgerät der dritten Generation, ein augensicherer Laserentfernungsmesser mit hoher Reichweite, eine hochempfindliche Tagsichtkamera bei der WAO und eine Ablichtungskamera im Peri, welche den hochleistungsfähigen glasoptischen Kanal abfilmt.
„In der Variante für S1 wurden neue farbige Kamerasichten und Displays für Peri und WAO eingerüstet und somit die Aufklärung auf dem Gefechtsfeld für Kommandant und Richtschütze wesentlich verbessert,“ sagt Jan Erbe, Leiter des Geschäftsbereichs Ground-based Systems bei Hensoldt. „Mit den verbesserten Optiken besitzt der Puma einen deutlich gesteigerten Gefechtswert.“
Das Peri-RTWL ist das 360-Grad-Sichtsystem des Kommandanten. Funktional entspricht es weitgehend der WAO und verfügt wie diese über einen separaten Monitor zur Darstellung der Sensorsichten. Es ist das weltweit einzige Sichtsystem, das über einen glasoptischen Kanal in einem unbemannten Turm verfügt und dadurch die Vorteile der Direktsicht mit denen der optronischen Sichten in einem System vereint. Zusätzlich verfügt das Peri über ein schwenkbares Okular. Dadurch kann die glasoptische Direktsicht auch vom Richtschützen genutzt werden.
Die WAO wurde für den Richtschützen als rein optronisches Sichtsystem entwickelt. Die Attica-Wärmebildkamera ermöglicht dem Soldaten eine detailreiche und klare Beobachtung rund um die Uhr sowie bei schlechten Witterungsbedingungen. Der Laserentfernungsmesser liefert Entfernungsdaten direkt an das Feuerleitsystem und das Führungsinformationssystem. Somit ermöglicht die WAO dem Richtschützen, Ziele auch in großer Entfernung mit größter Präzision zu erfassen und zu bekämpfen.
Redaktion/sab