Mit dem Spectac hat Rheinmetall einen neuen Irritationswurfkörper für militärische und polizeiliche Spezialkräfte entwickelt, dies teilte das Unternehmen heute mit. Herausragendes Merkmal der quaderförmigen Blendgranate ist ihr „Smartphone-Design“. „Sicherungsring und Kipphebel-zünder sind in das eckige Gehäuse von den Ausmaßen eines Mobilfunktelefons eingelassen“, so das Unternehmen in der Mitteilung.
Das Gewicht des Ende 2020 qualifizierten und sofort verfügbaren Spectac-Irritationswurfkörpers beträgt rund 350 Gramm, die Ausmaße 110 mm Länge, 68 mm breite und 20 mm Höhe. Die Blendgranate ist bis zu einer Tauchtiefe von 20 Metern wasserdicht, die Irritationswirkung wird neben einem grellen Blitz auch durch einen Schalldruckpegeln mit einer Lautstärke von 170 und 180 Dezibel erzeugt. Spectac verfügt über zwei Verzögerungszeiten – 0,5 und 1,5 Sekunden.
Um die Handhabungssicherheit zu erhöhen, haben die Rheinmetall-Konstrukteure bei der Spectac nach eigenen Angaben auf die bewährte Bottom Top Venting (BTV)-Technologie zurückgegriffen. Rheinmetalls Angaben zufolge wird der Effekt „an der Ober- und Unterseite des Wurfkörpers ausgeblasen, so dass die Wurfhand im Fall einer unbeabsichtigten Zündung geschützt bleibt.“ Es werden keine gefährlichen Splitter gebildet.
Um ein Höchstmaß an Funktionssicherheit zu gewährleisten wird gemäß den Angaben in der Mitteilung jede einzelne Spectac-Granate vor Auslieferung geröntgt und die Aufnahmen für eine Dauer von zehn Jahre gespeichert.
Die Vorteile des für Blendgranaten neuartigen Designs liegen in der ergonomischeren Unterbringung des Spectac in der taktischen Einsatzausrüstung sowie dem diskreten mitführen des Irritationskörpers in der zivilen Bekleidung bei Undercover- oder Personenschutz-Einsätzen.
„Darüber hinaus entstehen durch die Quader-Form weitere taktische Vorteile. Anders als klassische runde Wurfkörper rollt die Spectac nach ihrer Landung nicht unkontrolliert weiter, sondern bleibt schnell liegen. Das bietet beispielsweise beim Einsatz auf Treppen taktische Vorteile. Der maximale Bewegungsradius liegt bei lediglich maximal 35 cm. Dadurch entfaltet sie zuverlässig ihre gewünschte Wirkung im Zielgebiet“, so Rheinmetall.